Halloween, Dunkelheit & Stille: Warum der Rückzug jetzt heilsam ist
- S.T.
- 31. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Der Herbstduft zieht durch die Straßen, Blätter wirbeln wie vergessene Gedanken durch die Luft. Halloween steht vor der Tür, die Kürbisse leuchten in der Nacht, Kinder lachen verkleidet und verlangen „Süßes oder Saures“. Für viele ein Fest der Freude – für dich ein stilles Mahnmal, dass alles, was dunkel wirkt, nicht automatisch „Gefahr“ heißt. Manchmal ist es genau das, was du brauchst.
Die Kühle in der Luft und die frühen Dunkelstunden laden dazu ein, innezuhalten und den eigenen Rhythmus zu spüren. Vielleicht entdeckst du gerade in dieser stillen Dunkelheit, dass Rückzug nicht Bedrohung, sondern Heilung sein kann.
Die dunkle Jahreszeit als Chance für inneren Rückzug
Wir leben in einer Welt, die das Licht feiert – im Büro, auf Social Media, überall. Doch für Frauen, gerade in Übergangsphasen wie den Wechseljahren oder hormonellen Veränderungen, ist die Zeit der Dunkelheit und Stille ein unschätzbares Gut. Sie gibt uns Raum, nach innen zu lauschen, alte Muster loszulassen und neue Energie zu tanken. Indem wir unserem eigenen Rhythmus folgen – statt dem ständigen Takt der Außenwelt – lernen wir, wann Aktivität sinnvoll ist und wann Rückzug dringend notwendig wird, um Körper und Seele in Einklang zu bringen.
Denn auch dein Körper schreit nach Regeneration: Mehr Schlaf, längere Pausen, weniger Termine – das ist kein Luxus, sondern Selbstschutz. Halloween bietet dafür eine gute Gelegenheit: Die bewusste Begegnung mit dem Dunklen kann paradoxerweise genau das Gegenteil von Bedrohung sein. Ein Symbol, dass Rückzug, Ruhe und Nachdenken nicht nur erlaubt, sondern notwendig sind.
Wenn Ängste in der Stille auftauchen
Die Ängste, die in der Nacht auftauchen, sind oft keine realen Monster, sondern innere Stimmen: „Was passiert, wenn ich langsamer werde?“ oder die FOMO-Angst: „Wenn ich mich zurückziehe, verpasse ich dann alles?“ Diese Fragen kennen wir alle. Doch die Antwort liegt im bewussten Umgang mit der eigenen Dunkelheit (damit meine ich alles, was wir gerne wegschieben oder wo wir gar nicht erst hinschauen).
Indem du dich dem Moment hingibst – den raschelnden Blättern, dem flackernden Licht einer Kerze oder dem Moment der inneren Einkehr – erkennst du langsam, dass Dunkelheit kein Feind ist. Sie zeigt dir, wo du gehalten wirst, wo Spannungen sich festgesetzt haben und welche Räume in dir nach Aufmerksamkeit verlangen. In dieser Stille entsteht die Möglichkeit, den Körper bewusst zu spüren, alte Anspannungen loszulassen und das eigene Tempo wiederzufinden. Die Dunkelheit wird so zu einer Lehrmeisterin: Sie erinnert dich daran, dass Rückzug, Langsamkeit und Stille nicht nur erlaubt, sondern ein wesentlicher Teil der Regeneration für Körper und Geist sind.
Halloween & stille Rituale: Wie du die Dunkelheit für dich nutzt
Halloween muss nicht laut, albern-gruselig, überdreht oder ein Zuckerschock sein. Du kannst es zu einem Fest der Selbstfürsorge machen:
Zünde eine Kerze an, nimm bewusst den Herbstduft draußen wahr, den Regen, die Krähen, die kühle Luft, die jetzt anders riecht. Jeden Morgen eine kleine Achtsamkeitsübung...
Schreibe die Gedanken in ein Notizbuch, die dich belasten – lass sie dann symbolisch verbrennen.
Schaffe kleine Oasen der Ruhe im Alltag: ein warmes Bad, Tee, Meditation (in meinem Fall die „Wärmflaschen-Meditation“), beruhigende Musik usw.
Diese Rituale zeigen dir, dass Dunkelheit und Stille nicht nur Schutzräume sind, sondern aktive Werkzeuge, um Kopf und Körper regenerieren zu können. Sie lassen das, wovor wir oft Angst haben – die eigene Langsamkeit, die innere Leere und negative Gedanken – zu einem heilenden Teil des Lebens werden.
Warum Dunkelheit befreiend sein kann
Wenn du deinem Körper und Geist bewusst erlaubst, zur Ruhe zu kommen und viel schlafen (uns z.B. in der „Kunst des Mittagsschlafs“ üben) wird ein natürlicher Regenerationsprozess aktiviert: Stresshormone wie Cortisol sinken, während regenerative Hormone wie Melatonin und Progesteron stabilisiert werden. Gleichzeitig kann das Immunsystem durch die Verringerung von chronischem Stress gestärkt werden, weil Ruhephasen das Entzündungslevel im Körper senken. Indem wir uns bewusst mit der eigenen Dunkelheit auseinandersetzen, nutzen wir genau diese biologischen Mechanismen, um Kraft zu tanken und Klarheit zu gewinnen.
Dieser Prozess schärft auch die Wahrnehmung dafür, was wirklich zählt. Du beginnst, Prioritäten klarer zu setzen, Entscheidungen aus einer tieferen Ruhe heraus zu treffen und alte Anspannungen loszulassen, die dich sonst unbemerkt belasten. Halloween wird so zum Sinnbild: Nicht alles Dunkle ist bedrohlich – manches ist schlicht heilsam, notwendig und befreiend. Die Nacht wird zum Spiegel, in dem du dich selbst besser erkennst, und die Dunkelheit zeigt, dass wahre Kraft oft leise ist.
Tee gegen Herbstblues
Wenn du merkst, dass die Dunkelheit in deinem Kopf überhandnimmt, ist das ein Signal: Zeit, dich selbst ernst zu nehmen. Schaffe kleine Rituale der Stille, spüre deinen Körper, beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten. Wenn du möchtest, kannst du dich für meinen kostenlosen „Tea Talk“ anmelden, wo wir auch über Ängste im Alltag oder stille Neuanfänge im Herbst reden und Tee trinken.
Oder schreib mir in die Kommentare, welche kleinen Alltags-Rituale du für dich in der Zeit der Dunkelheit nutzt.




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