Wie du Nein sagst, ohne dich zu rechtfertigen
- S.T.
- 14. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Introvertiert zu sein bedeutet nicht, ständig nett zu nicken. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Besonders, wenn Du gebeten wirst, irgendwas zu tun, worauf Du keine Lust hast: der Kaffeeklatsch mit den Kolleginnen, der Zoom-Call am Sonntag oder der Wochenend-Workshop für „mehr Sichtbarkeit“. Innerlich schreist Du „Nein!“, äußerlich lächelst Du und murmelst „Ich schau mal…“
Warum? Weil wir oft gelernt haben, dass ein Nein erklärt werden muss. Dass wir uns klein machen sollen, bevor wir Grenzen ziehen. Es wird Zeit, damit aufzuräumen.
Das Drama des höflichen Rückzugs
Wer introvertiert ist und Wert auf gute Kommunikation legt, kennt’s: Du willst niemandem vor den Kopf stoßen, dich nicht unbeliebt machen und schon gar nicht als schwierig gelten. Die Angst vor Sichtbarkeit, wenn man spricht, sitzt tief.
Denn ein Nein macht sichtbar. Es sagt: „Ich habe eine Grenze.“ Und das ist ungewohnt.
Viele von uns fangen dann an zu stammeln:
„Also eigentlich hätte ich ja schon Lust, aber…“
„Tut mir total leid, aber ich bin so im Stress…“
Dabei könnte es so einfach sein:
„Nein.“ Punkt.
Warum Du niemandem was schuldest
Nein sagen ohne Rechtfertigung ist Selbstschutz und ein Akt von Selbstachtung. Du musst weder deine Zeit noch deine Energie erklären. Du schuldest niemandem eine Story darüber, warum Du lieber auf dem Sofa liegst, als dich auf ein Netzwerk-Event zu quälen.
Was vielen unbekannt ist: übermäßiges Ja-Sagen kann stressen und überfordern, denn wer immer nur die Bedürfnisse anderer in den Vordergrund stellt, kommt selber zu kurz. Menschen, die klar Nein sagen, sind zufriedener und führen auch bessere Beziehungen.
Selbstakzeptanz beginnt genau da: Wenn Du aufhörst, dich für deine Bedürfnisse zu entschuldigen oder sie hintenanzustellen. Ein Nein heißt nicht, dass Du unhöflich bist. Es heißt, dass Du deine Grenze kennst.
Drei kleine Sätze, die alles ändern
Falls Du noch übst, hier ein paar Formulierungen, die wirken – klar und unmissverständlich:
„Nein, das passt für mich nicht.“
„Danke, aber ich möchte das nicht.“
„Ich habe mich dagegen entschieden.“
"Ich habe aktuell andere Prioritäten."
Keine Erklärung, keine Entschuldigung, keine Relativierung. Einfach ein Nein.
Falls dir weitere Sätze einfallen oder Du in der Praxis getestete Sätze mitteilen möchtest, schreibe sie gern unten in die Kommentare. Ich bin ehrlich interessiert.
Dein Nein gehört dir
Die Welt braucht mehr Frauen, die freundlich und bestimmt Nein sagen. Die sich erlauben, nicht überall dabei zu sein oder die Bedürfnisse anderer erfüllen zu müssen. Die wissen, dass Sichtbarkeit nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Rückzug entsteht. Und dass Kommunikation leise, klar und ehrlich sein darf. Ein Nein macht eben jedes Ja wertvoller, denn das kommt dann aus vollem Herzen.
Wenn Du das lernen oder üben willst, komm in den nächsten Tea Talk für stille Lust und Laune. Da reden wir genau über solche Dinge. Ohne Zwang, ohne Drama. Nur Du, andere stille Frauen und ehrliche Gespräche.
Hier kannst Du dir deinen Platz sichern:
Trau dich stick und leise ;)




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