Wie die Natur dich wieder zu dir zurückholt
- S.T.
- 17. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Nicht irgendeine – diese hier hatte Augen wie Moos im Abendlicht. Sie saß mitten auf dem Weg, als wüsste sie genau, dass ich heute nicht an ihr vorbeikommen würde. Und nein, es ging nicht um Aberglauben. Es ging um das, was in mir steckte: diese leise Unruhe, dieses Gefühl, nicht mehr so ganz ich selbst zu sein.
Vielleicht kennst du das – du funktionierst, du machst, du lieferst ab. Aber wenn du innehältst, fragst du dich: „Wo bin ich eigentlich geblieben?“ Die Suche nach sich selbst fühlt sich dann an wie ein Marathon ohne Ziel.
Wenn das Außen lauter ist als dein Inneres
In den Wechseljahren ist das besonders tückisch. Hormone tanzen Tango, dein Körper verändert sich, und die Welt hat ständig Erwartungen an dich. Und in diesem Getöse da draußen verlierst du leicht den Zugang zu dir selbst.
Genau hier kommt die Hilfe aus der Natur ins Spiel – nicht als romantische Flucht, sondern als ernstzunehmender Helfer in der Krise. Die Natur fordert nichts von dir. Sie fragt nicht, ob du produktiv genug bist. Sie ist einfach da – und in ihrer stillen Präsenz liegt eine Medizin, die keine Verpackung und keinen Beipackzettel braucht.
Die Apotheke der Natur ist eine Schatzkammer
Die Apotheke der Natur ist kein Regal voller Tabletten, sondern eine uralte Schatzkammer, aus der du dir genau das holst, was du gerade brauchst. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt: Alles, was deine Lebensenergie stärkt, ist Medizin. Manchmal ist es eine Handvoll frischer Kräuter aus dem Garten, manchmal eine Tasse heißer Tee. Manchmal ist es das tiefe, bewusste Atmen im Morgengrauen oder ein Spaziergang unter Bäumen, deren Blätter im Wind rauschen.
Ich habe diese stille Apotheke lange übersehen. Ein Kräutertee hier, ein Spaziergang da – nett, aber nicht lebensverändernd, dachte ich.
Bis ich an besagtem Tag vor der schwarzen Katze stehen bleiben musste. Ich konnte nicht vorbei, also wartete ich – und in diesem Warten begann ich, bewusst zu atmen. Tief. Langsam. Ich hörte das Summen von Hummeln, spürte die trockene Luft, hatte etwas Duft von Gras in der Nase.
Und plötzlich war sie da: diese leise, fast unverschämte Gewissheit, dass ich wieder bei mir angekommen war. Die Wechseljahre und die Suche nach sich selbst brauchen genau solche natürlichen Medizin-Momente – nicht, um dich zu optimieren, sondern um dich daran zu erinnern, dass du schon genug bist.
Natur als Spiegel für dein inneres Gleichgewicht
Die Natur ist in ihrer Logik gnadenlos einfach – und genau das macht sie so wirksam.
Sie zeigt dir, dass Zyklen normal sind – auch hormonelle.
Sie erinnert dich daran, dass Rückzug Teil des Wachstums ist.
Sie lädt dich ein, zu entschleunigen, ohne es dir vorzuschreiben.
Wenn dich die Wechseljahre mit Stimmungsschwankungen, Schlafproblemen oder Selbstzweifeln aus der Bahn werfen, ist die Natur diese leise, unaufgeregte Therapeutin, die dich einfach atmen lässt. Manchmal ist der erste Schritt zur Stabilität so simpel wie ein Spaziergang barfuß durchs nasse Gras.
Ich schwöre, diese Katze wusste, dass sie eine Botschaft hatte. Sie stand erst auf, als ich innerlich aufgehört hatte, sie „wegzudenken“. Vielleicht war das ihre Version von Zen. Vielleicht auch nur Katzeneigensinn. Aber sie zwang mich zu einer Pause – und genau das ist Medizin aus der Apotheke der Natur: das unerwartete Anhalten, das bewusste Wahrnehmen.
Dein Rückweg zu dir beginnt draußen
Wenn du merkst, dass du dich verlierst, geh raus. Ohne Ziel, ohne Schrittzähler, ohne Podcast im Ohr. Lass dich von der Farbe des Himmels, vom Geruch der Erde oder vom Rascheln im Gebüsch überraschen.
Die Natur fragt nicht, ob du schon perfekt bist. Sie holt dich genau da ab, wo du gerade stehst – mit deiner Müdigkeit, deinem Zorn, deiner Sehnsucht. Sie wirkt wie eine sanfte Medizin aus der Apotheke der Natur: unspektakulär, aber wirksam, weil sie Körper und Geist gleichzeitig nährt. Und oft merkst du erst später, dass diese kleinen Momente draußen die eigentlichen Wendepunkte auf deiner Suche nach dir selbst sind.
Dein Rezept für stille Neuanfänge
Wenn du merkst, dass du dich verlierst, versuch es mit kleinen Dosen Naturmedizin:
Atmen: drei tiefe Atemzüge am offenen Fenster.
Kräuter: frische Minze in heißem Wasser, statt Kaffee am Nachmittag.
Erleben: ein Spaziergang ohne Ziel, ohne Handy, ohne Uhr.
Sinneseindrücke: den Geruch der Erde nach Regen bewusst wahrnehmen.
Das ist keine Flucht vor dem Leben – das ist das Zurückholen deiner Mitte. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug.
Vielleicht ist heute dein eigener Tag der schwarzen Katze. Vielleicht steht irgendwo ein stilles Zeichen, das dich zwingt, kurz stehen zu bleiben. Wenn du’s zulässt, holt dich die Natur zurück – ganz ohne Drama, ganz ohne Leistungsdruck.
Lust, das in deinem Alltag bewusst zu verankern? Lass uns gemeinsam deine persönliche Strategie entwickeln, wie du inmitten von Hormonschwankungen und Alltagswahnsinn wieder bei dir ankommst. Was hältst du von einem Angebot draußen in der Natur (z.B. ein Frauenkreis)? Würdest du dich für so etwas anmelden? Gib mir gern kurz Bescheid.




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