Was Geld mit deinem Selbstwertgefühl macht
- S.T.
- 5. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Du sitzt da. Der Tee ist warm, das Leben chillt. Du checkst deine Finanzen. Vielleicht kein Weltuntergang, aber auch kein Grund zum Sekt. Und da ist sie wieder, diese Frage, die dir in den Magen sticht: Warum fühlt sich alles so... zu wenig an?
Das Dilemma: Kontostand okay, Selbstwert im Keller
Du bist clever, arbeitest hart, machst keine dummen Ausgaben, aber – irgendwas klemmt. Dein Verhältnis zu Geld fühlt sich an wie eine toxische Beziehung: Nähe, Distanz, Kontrolle, Schuld. Manchmal läuft’s okay, manchmal gerätst du in eine persönliche finanzielle Krise, obwohl objektiv gar nichts Dramatisches passiert ist. Vielleicht nur ein größerer Einkauf, eine Rechnung zu viel, ein unerwarteter Leerlauf im Job – und plötzlich zieht sich in dir alles zusammen. Nicht wegen der Zahlen. Sondern weil eine alte Angst aufwacht: die, nicht genug zu sein. (Oder auch: nicht genug wert zu sein...)
Und genau hier wird’s spannend. Denn Geld ist nicht nur Geld. Es ist ein Spiegel. Und er zeigt dir, was du vielleicht lieber nicht sehen willst.
Geld ist nicht neutral. Aber dein Umgang damit kann es werden.
Fakt: Wie du über Geld denkst, hat mit Mathe wenig zu tun, aber viel mit deinem Selbstwert. Wenn du gelernt hast, dass du erst „etwas wert bist“, wenn du etwas leisten, verdienen, sparen, abzahlen oder vorzeigen kannst, dann hängt dein Selbstwertgefühl an einem sehr dünnen Faden.
Geld wird dann zum Prüfstein deiner Identität – und plötzlich hat jeder Kontostand das Potenzial, dich zu bestätigen oder zu entwerten.
Geld kann dich belohnen oder bestrafen – je nachdem, wie du dich selbst betrachtest. Und dann passiert’s: Du vergleichst dich. Mit der Freundin, die “einfach mit Geld umgehen kann“, oder mit der Nachbarin, die schon wieder in den Urlaub fährt. Und dann findest du diese Influencerin, die dir irgendeinen Kurs für den Selbstwert-Boost im Gegenwert von 3.000 Euro verspricht – und du fragst dich (zu recht): Brauche ich sowas? Oder ist das nur wieder der Versuch, mich von außen zu reparieren, was innen fehlt?
Das Problem: Du verwechselst Wert mit Preis
Es gibt Menschen, die sind reich und innerlich leer. Und andere, die wenig besitzen, aber in sich ruhen. Und die ich um ihre Ruhe beneide….
Wenn du Geld als Maßstab für deinen Selbstwert benutzt, wirst du nie genug haben. Denn „genug“ ist ein Gefühl, kein Kontostand. Die Frage ist also nicht: Wie viel Geld habe ich? Sondern: Wie sicher fühle ich mich in mir selbst – unabhängig davon, wie viel Geld da ist?
Abhängigkeit von Geld entsteht, wenn du glaubst, dass nur finanzielle Sicherheit dir emotionale Stabilität geben kann. Versteh mich nicht falsch – Geld ist wichtig. Es schafft Räume, schützt und erleichtert. Aber wenn du den Kontakt zu dir selbst verlierst, sobald dein Kontostand ins Minus rutscht, ist da was aus der Balance geraten.
Kluger Umgang mit Geld beginnt in deinem Innenleben
Was wäre, wenn dein Geldverhalten gar kein reines “ich bin halt schlecht mit Finanzen“-Problem ist –sondern ein stiller Ausdruck davon, wie du mit dir selbst umgehst?
Wenn du dich kleinmachst, sobald du „zu viel“ oder „zu wenig“ ausgibst. Wenn du dich schämst, weil du keinen Überblick hast. Oder dich heimlich selbst sabotierst – durch Verzicht, impulsives Kaufen oder ständiges Sorgen.
Ein kluger Umgang mit Geld beginnt nicht beim nächsten Haushaltsplan. Er beginnt bei deiner Entscheidung, dich selbst nicht länger am Preis von Dingen zu messen.
Dein Geld erzählt deine Geschichte – aber du kannst sie umschreiben
Geld ist lautlos. Es schreit nicht, wenn du dich unter Wert verkaufst. Es weint nicht, wenn du dich selbst verlierst. Aber es hinterlässt Spuren. In deinem Alltag, deinen Beziehungen, deinem Körpergefühl. Und manchmal braucht es keinen neuen Job oder mehr Einkommen – sondern einen neuen Blick auf dich.
Einen Blick, der nicht fragt: „Was habe ich?“ – sondern: „Wie gehe ich mit mir um, wenn ich glaube, nicht genug zu haben?“
Fazit: Du bist mehr als dein Kontostand
Es ist okay, nicht alles im Griff zu haben.
Es ist okay, sich klein oder schuldig zu fühlen.
Aber bleib nicht da stehen.
Du kannst lernen, deine innere Stabilität nicht länger vom Außen abhängig zu machen. Du kannst neue Entscheidungen treffen. Für dich. Für einen Alltag, in dem du dich frei fühlst – egal, was die Zahlen sagen. Wenn du herausfinden willst, wie du einen gesunden Umgang mit Geld und dir selbst entwickeln kannst, ohne in alte Schuldgefühle zu kippen – dann lass uns reden. Ich begleite dich dabei.
Oder schreib mir in die Kommentare, ob du eher Team „Ich rechne alles dreimal durch“ oder Team „Ich will davon gar nichts wissen“ bist (dann ist dieser Artikel aber auch nichts für dich).




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