Warum Schweigen eine Antwort ist – besonders an heißen Tagen
- S.T.
- 13. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Es gibt Tage, da passt ein Satz wie „Wie geht’s dir?“ ungefähr so gut wie Glühwein im Hochsommer. Die Sonne knallt, der Kreislauf hängt in den Seilen und dein Gehirn meldet sich maximal noch für zwei Dinge: Schatten und Ruhe. Kommunikation? Fehlanzeige. Und weißt Du was? Genau das ist eine Antwort.
Nicht jeder will immer reden
Wir leben in einer Gesellschaft, die ständiges Reden und Erklären für ein Zeichen von sozialer Anpassung und Normalität hält. Doch für viele introvertierte Menschen ist das blanke Überforderung. Vor allem im Sommer, wenn Erwartungen nach Geselligkeit und Smalltalk mit einem alkoholischen Getränk (bei 30°C) in der Hand durch die Luft wabern.
Viele Menschen fühlen sich gezwungen, gute Laune zu verbreiten, Smalltalk zu führen oder sich zu rechtfertigen, warum sie lieber allein im Schatten sitzen. Wer schweigt, gilt schnell als unhöflich oder seltsam. Diese Angst hält uns davon ab, ehrlich zu zeigen, wie es uns wirklich geht. Und deswegen reden wir oft nicht darüber.
Schweigen ist ein Statement
Ein satzloses „Nein, danke“ zum Trubel. Ein „Ich kann grad nicht“ ohne Erklärung. Schweigen ist oft der mutigste Akt von Selbstschutz und Rückzug. Vor allem, wenn das Thermometer jenseits der 30-Grad-Marke kratzt und der soziale Akku leer ist. Und die Zunge am Gaumen klebt.
Viele introvertierte Menschen haben gelernt, dass sie sich für ihr Schweigen oder ihren Rückzug schämen oder rechtfertigen müssen. Das schlechte Gewissen sitzt tief und flüstert: Du enttäuscht gerade jemanden (oder auch) Dich versteht keiner, sag was. Dabei ist es schlicht Selbstfürsorge genau dann nichts zu sagen.
Introvertiert sein im Sommer? Kein Drama.
Wenn Du lieber ein Buch liest oder durch Instagram scrollst als dich durch eine Party zu schwitzen — Glückwunsch. Du funktionierst einwandfrei. Introvertiert sein heißt nicht, unsozial zu sein, sondern klug mit seinen Kräften zu haushalten.
Viele fürchten, ausgeschlossen oder falsch verstanden zu werden, wenn sie ihre Ruhe einfordern. Diese Unsicherheit sorgt dafür, dass man sich in Situationen wiederfindet, die einen mehr anstrengen als stärken. Und schon ist es mit der Ruhe vorbei.
Rückzug akzeptieren – bei sich selbst und anderen
Du musst dich nicht erklären. Und andere auch nicht. Manchmal ist ein einfaches „Melde mich später“ oder gar kein Kommentar die ehrlichste Form der Kommunikation. Wer das aushalten kann, hat begriffen, dass Nähe auch ohne (viele) Worte möglich ist. Vor allem hat es nichts mit Ablehnung der Person zu tun. Versuch' dir das einmal bewusst zu machen.
Schluss mit schlechtem Gewissen!
Du darfst leise sein. Du darfst Nein sagen. Du darfst dich in den Schatten setzen, während die anderen um den Grill tanzen. Wenn Du lernen willst, wie Du deinen Rückzug mitteilen und deine Grenzen klarer setzen kannst, ohne dich ständig schuldig zu fühlen:
Komm ins 1:1 Coaching. Hier wird nicht geredet, weil man muss – sondern, weil man will. Und manchmal reicht auch ein Kopfnicken.




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