Vorweihnachtsstress ohne Burnout – Grenzen setzen lernen
- S.T.
- 4. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Im Büro stapelten sich die To-do-Listen wie Lebkuchenberge im Supermarktregal. Jeder wollte „das noch schnell“ vor Jahresende erledigen. Kolleg:innen kamen mit glänzenden Augen und neuen Aufgaben auf mich zu, als ob ich ein wandelnder Weihnachtsengel wäre. Zuhause warteten Geschenke, Wunschlisten, Plätzchenteig und die Frage, ob der Baum dieses Jahr echt oder künstlich sein soll.
Ich erinnere mich, wie ich da saß: auf den Bildschirm starrend, bittende Blicke ignorierend, Hände klebrig vom letzten Keksversuch – und der Gedanke blitzte auf: Wenn ich jetzt nicht nein sage, verbrenne ich. Nicht nur die Plätzchen.
Und genau da beginnt unsere Geschichte.
Warum der Vorweihnachtsstress so tückisch ist
Vorweihnachtsstress ist kein nettes Flackern von Kerzenlicht, sondern oft eher wie ein Feuerwerk im Kopf – laut, grell, unkontrollierbar. Wir jonglieren Job-Deadlines, Jahresabschlüsse, Weihnachtsfeiern, Geschenkekäufe und zwischenmenschliche Erwartungen, die sich wie Tannennadeln überall festhaken.
Das Tückische: Gerade als introvertierte Frau läufst du Gefahr, im Strudel der Erwartungen unterzugehen. Du willst Harmonie, willst niemanden enttäuschen – und opferst dabei dich selbst. Burnout-Prophylaxe klingt da fast wie ein Luxus, dabei ist sie bitter nötig.
Burnout-Prophylaxe heißt: Nein sagen
Die bittere Wahrheit ist: Wer nie nein sagt, verbrennt irgendwann. Dein Kalender füllt sich wie eine überladene Gans, und am Ende bist du es, die platzt.
Grenzen setzen lernen heißt nicht, unfreundlich zu sein. Es heißt, ehrlich zu dir selbst zu sein. Frag dich:
Muss ich wirklich auf drei Weihnachtsfeiern in einer Woche?
Muss ich die Kollegin noch beim Jahresendprojekt retten, wenn meine eigene Arbeit darunter leidet?
Muss ich mich schuldig fühlen, wenn ich nicht alle Erwartungen erfülle?
Nein. Du darfst Nein sagen! Du musst es sogar – wenn du nicht in der stillsten Zeit des Jahres innerlich zusammenbrechen oder den Respekt vor dir selbst verlieren willst.
Kleine Rebellion: Weihnachtszeit als Schutzraum
Ich habe irgendwann beschlossen: In der Adventszeit sage ich erst recht Nein. Keine neuen Projekte, keine Extra-Aufgaben, kein Dauer-Stand-by. Stattdessen: Spaziergänge im Dunkeln, Kerzenlicht ohne Handy, Plätzchenbacken nur, wenn ich Lust habe.
Wenn du Inspiration suchst, wie du diesen Dezember bewusst entschleunigen kannst, lohnt sich etwa der Artikel „Entschleunigte Weihnachtszeit“ von Multi, in dem konkrete Tipps für ein ruhigeres, intensiveres Weihnachten gesammelt werden.
Und weißt du, was passiert ist als ich Nein sagte? Nichts Schlimmes. Die Welt ist nicht untergegangen. Die Kollegen haben andere gefunden, die helfen konnten. Freunde und Familie haben gelernt, dass ich nicht das lebende Christkind bin. Und ich? Ich habe mir selbst ein Stück Würde zurückgegeben.
Burnout-Prophylaxe bedeutet nicht, sich ein Jahr Auszeit zu nehmen. Manchmal beginnt sie genau hier: bei der Entscheidung, dass die letzten Wochen des Jahres nicht dein persönliches Hamsterrad sein müssen.
Grenzen setzen lernen – praktisch und ohne schlechtes Gewissen
Hier ein paar Wege, wie du im Dezember deine mentale Selbstverteidigung aktivieren kannst und den Vorweihnachtsstress austrickst:
Wähle bewusst aus. Nicht jeder Termin verdient ein Ja. Prüfe: Bereichert er dich – oder raubt er Energie?
Erlaube dir Pausen. Schreib sie wie Meetings in den Kalender. Wer dir das abspricht, hat deine Energie nicht verdient.
Übe das kleine Nein. Du musst nicht immer eine große Rede halten. „Das schaffe ich dieses Jahr nicht mehr.“ reicht völlig.
Verbünde dich. Such dir Menschen, die ähnlich ticken. Zusammen ist es leichter, Widerstand gegen die Glitzer-Überforderung zu leisten.
Warum Nein sagen ein Akt der Selbstachtung ist
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du sagst Ja, obwohl du Nein meinst. Dein Inneres schreit, aber deine Lippen formen das Ja trotzdem. Das ist leider Verrat – an dir selbst.
Grenzen setzen lernen ist deshalb keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Jedes Nein, das du aussprichst, ist ein Ja zu dir selbst. Ein Ja zu deinem Körper, zu deiner Gesundheit, zu deinem Seelenfrieden. Denn jedes Mal, wenn du gegen deine innere Stimme handelst, verstärkst du den Kreislauf von Erschöpfung und Selbstzweifel. Ein klares Nein ist hingegen wie ein Anker, der dich im Sturm der Erwartungen stabilisiert.
Und genau hier beginnt dein individueller Anti-Vorweihnachtsstress-Plan: kleine, bewusste Schritte, die dich zurück in deine Kraft bringen.
Dein stiller Anfang ins neue Jahr
Stell dir vor: Der Dezember vergeht ohne Dauerstress. Du gehst an den Feiertagen nicht ausgelaugt, sondern ruhig in die Stille. Kein Kater vom Dauer-Überfordern, kein Gefühl, das eigene Leben verschenkt zu haben. Nur ein klarer Anfang ins neue Jahr.
Wenn du das willst, dann beginne jetzt – mit deinem ersten Nein.
Dein nächster Schritt zur Ruhe
Wenn du dir wünschst, die Adventszeit ohne Dauer-Überforderung zu erleben, dann melde dich jetzt für meinen Newsletter an. Dort erhältst du nicht nur ehrliche Impulse für mehr Ruhe und Selbstachtung, sondern auch Ideen gegen Stress in der Vorweihnachtszeit. Für Tee kommst du gern in den kostenlosen Tea Talk:




Kommentare