Stille Abende – 4 Rituale für mehr innere Sicherheit
- S.T.
- 10. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Es fängt jedes Jahr gleich an: Der erste kalte Windstoß, mehr Regen, früher einsetzende Dunkelheit – und plötzlich stehe ich in der Küche und koche Suppe. Das ist mein kleines Ritual, um den Herbst zu begrüßen. Während draußen die Bäume ihr Kleid ablegen und die letzten Blumen ihre Lebendigkeit verlieren, fülle ich meinen Topf mit Kürbis, Karotten, Garnelen und einer Prise Muskat. Suppe ist für mich wie ein Schutzschild – eine leise Antwort auf die große Frage, wie ich mir innere Sicherheit geben kann, wenn die Dunkelheit wieder früher kommt.
Und genau das spüre ich jetzt: Der Herbst schenkt eine Erlaubnis, langsamer zu werden. Wo der Sommer laut, voll und fordernd war, öffnet der Herbst den Raum für Stille. Endlich darfst du die Ruhe finden, die dir die warmen Monate so selten gönnen. Die Abende gehören wieder dir – kein Zwang, keine ständige Erreichbarkeit, sondern das Gefühl, in deinen eigenen vier Wänden eine kleine Festung für deine Seele zu haben.
Darum nehme ich dich mit zu vier Ritualen im Herbst, die so einfach sind wie Suppe kochen – und die dir helfen, deine stillen Abende im Herbst zu einem sicheren Rückzugsort zu machen.
1. Die Schale Suppe – Wärme als Schutzschicht
Essen ist mehr als satt werden. Im Herbst ist eine Suppe für mich ein Symbol: Etwas Warmes, das mich daran erinnert, dass Fürsorge auch im Kleinen beginnt. Statt schneller Snacks oder beiläufigem Abendbrot kannst du dir bewusst ein Gericht kochen, das innere und äußere Wärme spendet.
Es muss kein Meisterwerk sein. Kürbis, Süßkartoffel, etwas Ingwer – fertig. Beim Rühren spürst du: „Ich kümmere mich um mich.“ Genau hier beginnt das Ritual: nicht im Teller, sondern in der Haltung. Kleine Routinen wie diese sind Rituale für innere Sicherheit, weil sie dir zeigen, dass du dich auf dich verlassen kannst.
2. Kerzenlicht statt Neon – die Macht der kleinen Inseln
Wenn draußen schon um sechs Uhr die Dunkelheit hereinfällt, schalte ich nicht einfach alle Lampen an. Ich entzünde Kerzen, Lichterketten und kleine Tischlampen. Kein Großfeuer, sondern kleine Lichtpunkte, die mich erinnern: Auch in der Dunkelheit gibt es Inseln, die Geborgenheit schenken.
Das mag poetisch klingen, ist aber ein praktischer Trick. Kerzenlicht reduziert Reizüberflutung. Dein Nervensystem atmet aus, dein Körper versteht: Hier ist kein Alarm, hier darf Ruhe sein. Nicht die ganze Wohnung muss hell sein – nur die Ecke, in der du gerade ankommst.
3. Schreib es auf – das Gedankenlager
Kennst du dieses Gedankenkarussell, das abends erst richtig Fahrt aufnimmt? Genau dann lohnt sich ein Ritual, das altmodisch klingt, aber mit am besten wirkt: aufschreiben.
Nimm ein Notizbuch oder ein loses Blatt. Alles, was dich gerade innerlich aufwühlt, darf darauf. Keine schönen Sätze, kein Tagebuchdruck. Einfach entlasten. Damit machst du dein Hirn frei und gibst deinem Nervensystem die klare Botschaft: Die Dinge sind gesehen, aber sie dürfen jetzt draußen bleiben.
Dieses Ritual schenkt dir das Gefühl, dass du deine Gedanken steuerst – und nicht sie dich. Ein stiller, aber mächtiger Schritt, um dir innere Sicherheit zu geben. Wenn Du magst, kaufe dir dafür ein kleines, hübsches Notizbuch, damit du dieses Ritual noch mehr wertschätzen kannst.
4. Leises Ankommen – ein persönliches Abend-Mantra
Ich habe mir angewöhnt, bevor ich ins Bett gehe, einen einzigen Satz zu sagen. Manchmal laut, manchmal nur im Kopf. So etwas wie: „Heute reicht.“ oder „Ich bin sicher.“
Das klingt simpel – und genau das ist der Punkt. Dein Körper und dein Geist brauchen nicht immer Zehn-Schritte-Rituale oder dreißig Minuten Yoga-Gymnastik. Oft reicht ein bewusst gewähltes Wort, um dein System in den Ruhemodus zu schicken. Kleine, wiederkehrende Formeln sind die unauffälligen Helden unter den Ritualen, besonders im Herbst.
Warum stille Abende im Herbst wichtig sind
Vielleicht denkst du manchmal, dass deine Sehnsucht nach Rückzug komisch ist. Doch genau hier liegt die Wahrheit: Dein Bedürfnis nach Ruhe ist keine Flucht, sondern eine Stärke. Wer bei sich ankommt, kann draußen klarer Grenzen setzen.
Und ja – der Herbst wird leiser, sanfter, voller Farben und goldenem Licht. Gerade dann darfst auch du stiller werden. Deine persönlichen, stillen Abende im Herbst sind dein Trainingslager für mentale Selbstverteidigung und Selbstfürsorge. Eine kleine Hilfestellung bietet dir z.B. das Journal „Der kleine Buddha“ mit Impulsen aus dem Zen.
Suppentopf, Kerze, Notizbuch, ein Satz zum Runterfahren – das klingt unspektakulär. Aber genau in dieser Einfachheit liegt Kraft. Rituale für Sicherheit müssen nicht groß sein, sondern ehrlich. Sie sind wie ein stilles Kopfnicken an dich selbst: „Ich hab dich.“
Wenn du spürst, dass deine Abende dir mehr Unruhe als Entspannung schenken, dann komm zu meinem kostenlosen Tea Talk. Dort erfährst du bei Tee und Gesprächen, wie aus kleinen Momenten der Ruhe eine dauerhafte Kraftquelle für deinen Alltag werden können.
Ich bin gespannt auf deine herbstlichen Suppenrezepte - schreib sie mir gern in die Kommentare.




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