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Sich selbst ernst nehmen statt sich selbst zu optimieren

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 5. Juli
  • 2 Min. Lesezeit
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Es ist 6:30 Uhr. Auf Instagram haben die ersten schon ihre 5-Uhr-Morgenroutine durchgezogen, meditiert, Zitronenwasser getrunken und die To-do-Liste für den Tag mit einem goldenen Füller geschrieben. Du liegst noch im Bett und kämpfst mit der Frage, ob Du heute überhaupt Zähne putzen willst. Denn genau so ist die Realität — und genau die braucht es mehr.

Wir müssen endlich aufhören, uns in einem endlosen Kampf ums bessere Ich zu verlieren. Es wird Zeit, sich selbst ernst zu nehmen, statt sich selbst zu optimieren.


Ich möchte heute ein kleinen Text gegen diesen nervigen Selbstoptimierungswahn vorstellen.


Der Selbstoptimierungswahn macht uns müde

Der tägliche Drill, immer produktiver, gesünder, schöner und reflektierter zu sein, treibt viele Frauen in eine stille Erschöpfung. Zwischen einem selbst manifestierten Selbstoptimierungswahn und dem perfekten Selbstbild nach außen bleibt kein Platz mehr für echte Bedürfnisse.


Hast Du wirklich Lust auf Yoga um 6 Uhr morgens — oder machst Du’s, weil irgendwer behauptet hat, dass erfolgreiche Frauen das eben so machen? Oder trinkst den grünen Smoothie mit viel Spinat, der schmeckt wie die grüne Hölle in der Flasche, weil er angeblich gesund sein soll?


Wann hast Du das letzte Mal etwas getan, was dir wirklich gutgetan hat, ohne es zu posten oder zu tracken oder der Welt mitzuteilen? Genau da beginnt nämlich der Unterschied zwischen auf sich selbst achten und sich permanent selbst zu kontrollieren.


Was wäre, wenn Du heute einfach mal nicht optimierst?

Was, wenn Du statt Listen abzuhaken, die Decke über den Kopf ziehst? Statt dich für deine Müdigkeit zu schämen, sie annimmst? Was, wenn Du heute keine „neue, bessere Version deiner selbst“ wirst, sondern einfach die bist, die Du gerade bist — hungrig, wütend, melancholisch oder euphorisch.


Sich selbst ernst nehmen heißt auch, den Mut zu haben, der Welt mal kein angepasstes Bild zu liefern. Nicht jeden schlechten Tag mit einem „Ich wachse daran“ zu rechtfertigen. Sondern zu sagen: „Heute reicht’s nicht. Und das ist legitim.“ Ja, ich meine damit, es auszusprechen. Der Welt mitzuteilen, wie es um dich steht. Das ist mutig und wichtig.


Die Kunst, sich selbst auszuhalten

Zwischen all den Morgenroutinen, Bio-Smoothies und positiven Affirmationen liegt ein Raum, den viele übersehen: der Moment, in dem Du ehrlich mit dir wirst. Ohne Filter, ohne Story, ohne Beweisstück für die Außenwelt.


Auf sich selbst achten heißt manchmal, den Wecker zu ignorieren, Social Media zu meiden, das Dankbarkeitsjournal links liegen zu lassen und lieber die dritte Tasse Kaffee oder Tee zu trinken, weil er gerade die Seele wärmt.


Und genau da beginnt der Weg raus aus dem Selbstoptimierungswahn — hinein in ein Leben, das deiner eigenen inneren Taktung folgt. Mit all den Stimmungen, Pausen, zerknitterten Gesichtern und Cellulite ;)


Bereit, dich selbst wieder zu spüren?

Wenn Du spürst, dass Du keine Lust mehr auf Hochglanz-Ichs und perfekte Routinen hast, sondern lernen willst, dich selbst zu spüren und ernst zu nehmen, dann schau dir meinen kostenlosen Tea Talk an. Für Frauen, die sich zurück ins echte Leben holen wollen und dafür Tipps von anderen bekommen möchten.


 
 
 

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