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Mentale Grenzen im Alltag – Warum wir öfter mal zu uns selbst „Nein“ sagen sollten

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 8. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit
Von Mensch zu Mensch.
Von Mensch zu Mensch.

Wir alle kennen das: Nach außen freundlich, belastbar, immer verfügbar – und innerlich? Ein einziger Aufschrei, der nach einem verdammten „Stopp!“ ruft. Aber anstatt dieses Stopp auszusprechen, drücken wir auf „Weiter“. Weiter machen, weiter leisten, weiter aushalten. Bis es kracht – oder leise auseinanderbröselt.


Wenn du das Gefühl kennst, regelmäßig mentale Grenzen zu überschreiten – vor allem deine eigenen – dann lies weiter. Ich spreche hier nicht als Coach. Ich spreche als Frau, die weiß, wie es ist, wenn man ständig funktioniert, aber sich selbst dabei verliert.


Der Erschöpfungs-Gap ist real – und überwiegend weiblich

Laut der repräsentativen GEDA-Studie 2023 leiden 29,7 % der Erwachsenen in Deutschland unter Fatigue – chronischer Erschöpfung.

Und wer ist besonders betroffen? Frauen. Besonders zwischen 30 und 64.

Nicht überraschend, oder? Denn das ist genau die Lebensphase, in der wir uns zwischen Job, Partner, Familie, Eltern, To-do-Listen und dem Wunsch nach ein bisschen Ruhe aufreiben.

Fatigue ist kein Luxusproblem. Es ist ein Warnsignal. Ein direktes Resultat davon, wenn wir zu selten Grenzen setzen, uns zu wenig spüren und zu oft glauben, dass Scheitern keine Option ist.


Fehlerkultur? Ja – aber bitte auch mit uns selbst.

Wir sind schnell bereit, anderen zuzugestehen, dass sie Fehler machen dürfen. Aber uns selbst? Verdammt schwer. Der innere Monolog läuft eher so: „Reiß dich zusammen, andere schaffen das auch.“ Was dabei entsteht, ist kein Mut – sondern ein gefährlicher Cocktail aus Ängsten, Schuldgefühlen, Minderwertigkeitskomplexen und Daueranspannung.


Wir brauchen eine Fehlerkultur, die auch uns selbst mit einbezieht – nicht nur im Job, sondern im Innenleben. Denn wer sich selbst verurteilt, bevor er überhaupt angefangen hat, wird niemals frei Grenzen setzen können.


Dabei ist eines klar: Ohne innere Grenzen gibt’s keine äußeren. Und ohne die Fähigkeit, uns selbst ernst zu nehmen, werden wir weiter durchhalten – bis es uns auf die Füße fällt.


Grenzen sind keine Unverschämtheit. Sie sind Fürsorge.

Viele von uns denken bei Grenzen setzen automatisch an Ablehnung, Egoismus oder Verlust. Dabei sind Grenzen nichts anderes als Selbstachtung in Aktion. Wie ein Schutzfilter für deine mentale Gesundheit, der sagt: „Ich bin da. Aber nicht immer und auch nicht für alles.“


Mentale Grenzen sind wie das Immunsystem deiner Psyche. Wenn du sie permanent ignorierst, bricht irgendetwas zusammen – meist du selbst.


Ein „Nein“ als Liebesbeweis

Ein „Nein“ nach außen ist oft ein „Ja“ nach innen. Und ja, das fühlt sich anfangs falsch an. Weil du es nicht gewohnt bist. Weil dein Nervensystem Alarm schlägt, wenn du nicht funktionierst.

Aber genau da beginnt echte Veränderung. Nicht mit Harmonie – sondern mit Reibung. Mit einem kleinen, unperfekten „Nein“. Zu deiner Chefin, zu deiner Familie. Und manchmal: zu deinem eigenen inneren Antreiber oder Kritiker.


Du wirst scheitern. Und das ist ein Fortschritt.

Du wirst beim Grenzen setzen ins Wanken kommen. Du wirst vielleicht zu laut „Stopp!“ sagen oder es zu spät merken. Du wirst dich hinterfragen, wackeln, einknicken – genau darin liegt Wachstum. Denn ein ehrlicher Versuch ist tausendmal gesünder als ein weiteres perfektes Zusammenbrechen.


Scheitern ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Beweis dafür, dass du dich bewegst.

Wer nie stolpert, steht meistens still – und das ist das eigentliche Risiko.


Fang leise an. Aber fang an.

Vielleicht beginnt es heute. Mit einem inneren „Heute nicht“, wenn dein Pflichtgefühl schon wieder antanzt. Oder mit der Entscheidung, dich selbst nicht mehr zu verraten, nur weil es andere erwarten.

Du musst keine Heldin sein. Aber du darfst dir selbst wieder glauben.

Wenn du deine eigenen Grenzen wiederfinden willst – ganz ohne Drama und Schuldgefühle – dann ist mein 1:1 Coaching zur „Mentalen Selbstverteidigung“ vielleicht der richtige erste Schritt.



Oder schreib mir in die Kommentare, ob du eher "grenzüberschreitend lieb" oder "grenzziehend selbstbewusst" unterwegs bist. Vielleicht hast du noch ein paar Tipps für mich?

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