Lichtblicke im November – Wie kleine Routinen die Stimmung heben
- S.T.
- 13. Nov.
- 3 Min. Lesezeit

Es ist dieser graue Morgen, an dem du dich fragst, ob das Licht jemals wieder warm wird. Die Sonne lässt sich kaum blicken, der Kaffee schmeckt fad und der Weg aus dem Bett fühlt sich an wie eine Expedition. Du funktionierst, ja, aber innen drin ist alles ein bisschen gedimmt.
Wenn du dich gerade ertappt fühlst: willkommen im Club der stillen Überlebenden der dunklen Jahreszeit. Du bist nicht faul, nicht unmotiviert, nicht „zu sensibel“. Du bist schlicht erschöpft, weil dein Nervensystem ab Spätherbst Dauerbetrieb fährt. Denn während dein Körper nach Rückzug und Wärme verlangt, zwingt dich der Alltag weiter zu funktionieren – und genau dieses ständige „Trotzdem-Machen“ raubt dir die letzte Energie.
Und während da draußen die Coachingwelt mit „High-Energy-Morning-Routines“ um sich wirft, sehnt sich dein Körper nach Rückzug und nach Routinen, die dich nicht antreiben, sondern auffangen.
Kleine Routinen gegen den Herbstblues – still, ehrlich, machbar
Bevor du also versuchst, dich mit Affirmationen in Stimmung zu bringen, atme kurz durch. Die wirksamsten Routinen gegen Herbstblues und Winterdepression sind nicht die, die leise wirken.
Licht sammeln statt Ziele setzen
Geh jeden Tag raus, auch wenn’s nur zehn Minuten sind. Kein Powerwalk, kein 10.000-Schritte-Zwang. Einfach Licht tanken. Dein Körper braucht es, um Serotonin zu produzieren – dein inneres Gegengift zum grauen Himmel. Schon wenige Minuten Tageslicht können die Stimmung im Winter heben. Und ein täglicher Spaziergang von 20 Minuten reicht deinem Hausarzt, um dir einen gesunden Lebensstil zu attestieren.
Rituale statt Selbstoptimierung
Ersetze „Morgenroutine“ durch „Morgenritual“. Vielleicht bedeutet das: eine Kerze anzünden, kurz innehalten, lauwarmes Wasser trinken, Schultern lockern. Es geht nicht um Disziplin, sondern um Rhythmus. Um eine Erinnerung daran, dass du da bist – auch, wenn der Tag schwerfällt.
Wärme von innen und außen
Wärme ist Medizin. Nicht nur Tee, sondern auch Nähe, Bewegung, Musik. Stell dir die Frage: Was wärmt mich heute wirklich? Vielleicht ist es ein Gespräch. Vielleicht ein Spaziergang im Nieselregen. Vielleicht einfach Ruhe. Vielleicht ein romantischer Film.
Digitaler Winterschlaf
Dein Nervensystem braucht Pausen von Reizüberflutung. 30 Minuten Offline-Zeit am Abend wirken oft stärker als jede Meditation (yay!). Keine perfekte Technik, nur bewusste Abwesenheit vom Dauerrauschen. Ich empfehle das gute alte Buch zum Lesen...
Diese Alltagsroutinen für Introvertierte sind keine Tricks, um „funktionierender“ zu werden. Sie sind kleine Lichtschalter, die dich daran erinnern: du darfst langsamer sein, wenn die Welt grauer wird.
Warum Erschöpfung kein Feind ist – sondern ein Signal
Viele Frauen glauben, sie müssten den Winter überstehen, ohne sich hängen zu lassen. Doch genau das ist der Punkt, an dem du dich verlierst. Erschöpfung ist keine Schwäche, sie ist ein Weckruf deines Systems: „Ich brauche andere Bedingungen.“
Vielleicht ist es an der Zeit, dich nicht mehr zu fragen, wie du „mehr Energie bekommst“, sondern, was dir Energie nimmt. Manchmal ist es das ständige Vergleichen. Manchmal der innere Druck, „positiv zu bleiben“. Und manchmal ist es schlicht das Nicht-Zulassen von Dunkelheit.
Ein echter Lichtblick im Winter entsteht, wenn du das Grau nicht bekämpfst, sondern einlädst. Wenn du die Stille als Raum nutzt, um dich neu zu sortieren. Wenn du lernst, dich selbst nicht nur zu managen, sondern zu spüren.
Tipps für saisonale Depression
Wenn du merkst, dass das Grau schwer auf der Brust liegt, helfen keine Motivationssprüche. Dann helfen Strukturen. Und Menschen.
Hol dir Licht (Tageslichtlampe oder Spaziergang), Rhythmus (regelmäßige Mahlzeiten, Schlafenszeiten), und ein paar ehrliche Gespräche – mit Menschen, die dich nicht „aufbauen“ wollen, sondern einfach da sind.
Manchmal ist das die tiefste Form der Heilung: gesehen werden, ohne etwas leisten zu müssen.
Ein Licht am Ende des Tunnels – dein kleiner Rebellinnen-Moment
Vielleicht ist das dein November-Mantra: Ich muss mich nicht zwingen, hell zu sein.
Wenn du spürst, dass du dir in diesen dunklen Wochen selbst Halt geben möchtest – aber nicht mit Druck, sondern mit Klarheit und Würde – dann wirf einen Blick in meinen Newsletter.
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