Hormonchaos und Erschöpfung treffen auf Sommerhitze
- S.T.
- 11. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

Du sitzt im Schatten, der Schweiß steht dir auf der Stirn, und du fühlst dich wie durchgekaut und wieder ausgespuckt. Es ist Sommer. Es ist heiß. Und du bist erschöpft – aber nicht so, wie nach einer langen Wanderung. Sondern auf eine seltsame, leere Art. Eine Art, die dich zweifeln lässt: an deiner Belastbarkeit, deinem Körper, deiner Selbstfürsorge.
Klingt das nach dir?
Dann lies weiter. Denn vielleicht hat deine Erschöpfung im Sommer nicht nur mit dem Wetter zu tun. Sondern mit etwas, das in deinem Körper längst im Umbruch ist – aber keiner spricht wirklich drüber.
Hormonmangel in den Wechseljahren: Warum der Sommer dich so schlaucht
Die Sache ist die: Wenn du zwischen 45 und 55 bist, kann es sein, dass dein Körper sich gerade heimlich, still und leise neu sortiert. Und das ziemlich kompromisslos. Was früher "nur ein heißer Tag" war, bringt dich heute an den Rand des Erträglichen. Grund: Hormonmangel. Das ist kein fancy Instagram-Thema, sondern real.
In den Wechseljahren sinken Östrogen und Progesteron – beides Hormone, die nicht nur deinen Zyklus, sondern auch deine Energie, Temperaturregulation und dein Nervensystem beeinflussen. Fehlen sie, bist du hitzeempfindlicher, emotionaler – und eben auch erschöpft.
Die gängigen Symptome der Wechseljahre sind zwar bekannt (Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen), aber Erschöpfung wird oft kleingeredet. Oder schlimmer: als persönliches Versagen bewertet. Du denkst dann vielleicht: "Ich mache zu wenig Sport. Ich trinke zu wenig Wasser. Ich bin zu weich."
Nein, bist du nicht.
Symptome der Wechseljahre: Wenn dein Nervensystem überhitzt
Was selten gesagt wird: Dein Körper kämpft im Hochsommer nicht nur mit Außentemperaturen, sondern auch mit einem inneren Temperatur-Chaos. Und das betrifft vor allem dein Nervensystem.
Wenn weniger Östrogen da ist, gerät dein sogenannter Hypothalamus – die Schaltzentrale für Temperatur und Stress – in Schieflage. Bedeutet: Deine mentale Selbstverteidigung fährt runter, du wirst reizbarer, dünnhäutiger, müder. Und weil du kein Thermostat hast, das sauber nachregelt, verlierst du schneller Kraft. Und zwar nicht, weil du schwach bist – sondern weil dein System gerade eine neue Betriebsanleitung schreibt.
Und während du vielleicht noch versuchst, dich zusammenzureißen, ist dein vegetatives Nervensystem längst im roten Bereich. Dein Körper sendet klare SOS-Signale – du brauchst keinen besseren Willen, du brauchst Ruhe. Und die Erlaubnis, dich selbst ernst zu nehmen, bevor du komplett zusammenklappst.
Die stille Krise hinter der Sonnenbrille
Viele Frauen, mit denen ich arbeite, sagen im Sommer Sätze wie:"
Ich halte nichts mehr aus."
"Ich bin nur noch gereizt.""
Ich hab das Gefühl, ich funktioniere gar nicht mehr."
Das ist kein Zufall. Es ist der Moment, in dem sich die Erschöpfung aufgrund Hormonmangel zeigt – oft zum ersten Mal so deutlich, dass sie sich nicht mehr wegerklären lässt. Und dann kommt die Frage: Wie gehe ich damit um, ohne mich noch mehr zu verlieren?
Die Rebellin im Liegestuhl
Vielleicht liegt genau hier der Knackpunkt: Nicht noch mehr tun. Sondern weniger zu leisten!?
Der Sommer ist keine Bühne für Selbstoptimierung. Er darf eine Zeit sein, in der du deine Energie schützt wie einen kostbaren Schatz. In der du deiner inneren Rebellin sagst: "Ich muss niemandem beweisen, dass ich trotz 32 Grad und hormonellem Chaos noch produktiv bin."
Mentale Selbstverteidigung heißt auch: Entscheidungen treffen, die deinem Energiesystem dienen – nicht dem Bild, das andere von dir haben wollen (oder du selbst von dir).
Hilfe bei Erschöpfung in den Wechseljahren – was du jetzt tun kannst
Wenn du dich in den letzten Wochen regelmäßig gefragt hast, was zur Hölle eigentlich mit dir los ist: Du bist nicht allein. Und du bist nicht kaputt. Du bist in einer Übergangsphase, die Klarheit, Ehrlichkeit und Zuwendung braucht. Keine neuen To-Do-Listen. Keine Kaltduschen-Programme oder Smoothie-Anleitungen.
Vielleicht ist jetzt genau die Zeit für einen sanften, aber radikal ehrlichen Neuanfang – innen wie außen.
Du willst wissen, wie du mentale Selbstverteidigung aufbauen kannst, ohne gleich dein Leben umzukrempeln? Dann schaue gern einmal in meinem kostenlosen Tea Talk vorbei.
Oder schreib mir in die Kommentare, ob du eher zu Team „Ich brauche mehr Pausen“ oder „Ich muss raus aus dem Funktionieren“ gehörst.




Kommentare