Hitzewallungen bei 30 Grad – Mentale Selbstverteidigung für die Wechselzeit
- S.T.
- 18. Juli
- 3 Min. Lesezeit

30 Grad im Schatten, das dritte Eiskaffee-Special im Café um die Ecke und du klebst trotzdem am Sitz fest wie ein altes Post-it. Die Luft steht, dein Kreislauf macht Faxen und dann schießt sie dir hoch: die Hitzewallung. Du hast die Wahl zwischen „Jetzt bloß nichts anmerken lassen“ und „Am liebsten würde ich schreiend ins nächste Kühlhaus rennen.“
Willkommen in der Wechselzeit, Baby.
Wenn der Sommer deinen Körper anzündet
Wer behauptet, dass Wechseljahresbeschwerden im Sommer nur „ein bisschen wärmer“ sind, hat entweder nie selbst eine Hitzewallung im Sommer gehabt oder lügt dich an. Dieses Gefühl, als hätte jemand heimlich den Föhn auf Turbo unter deine Haut geschoben. Schweißausbruch aus dem Nichts, roter Kopf, Herzrasen, und der Blick der anderen, wenn du nach Luft schnapppst wie ein durstiger Goldfisch.
Und während du versuchst, äußerlich souverän zu bleiben, tobt der Hormon-Stress in dir wie ein aufgeschreckter Bienenschwarm.
Der innere Kampf: Warum du gerade jetzt Grenzen setzen musst
Was dich in dieser Phase fertig macht, sind nicht nur die Symptome. Es ist der innere Kampf, den du jeden verdammten Tag führst. Weil du niemanden enttäuschen willst. Weil du immer noch glaubst, dich zusammenreißen zu müssen. Weil du Angst hast, uncool zu wirken, wenn du mal einen Termin absagst oder sagst: „Sorry, heute nicht.“ Eben weil du dich nicht danach fühlst….
Daher wird es jetzt Zeit für deine persönliche mentale Selbstverteidigung für die Wechselzeit.
Mentale Selbstverteidigung: Erlaub dir den Abbruch
Du musst nicht jede Verabredung durchziehen. Du darfst nach zehn Minuten sagen: „Ich geh jetzt unter die Dusche.“ Du darfst dich aus einer WhatsApp-Gruppe abmelden, in der dich das Geplapper stresst. Und du darfst deinen eigenen Körper wichtiger nehmen als die Befindlichkeiten anderer.
Grenzen setzen ist kein Egoismus.
Es ist pure Überlebenskunst in einer Phase, in der du eh das Gefühl hast, ständig innerlich zu verbrennen.
Wechseljahre-Tipp: Kühlbox für den Kopf
Mein liebster Tipp für die Wechselzeit im Sommer: Bau dir eine mentale Kühlbox. Überleg dir vorher, was dich runterbringt. Der schattige Platz unter einem Baum. Der Rückzug ins Auto mit Klimaanlage. Die fünf Minuten Barfußlaufen auf kühlem Gras. (Für mich ist es das Barfußlaufen über die Fliesen zu Hause – schön kühl!) Sieh’ das nicht als Notlösung — sondern als festen Termin in deinem Tag.
Denn das Leben fragt nicht, ob’s gerade passt. Und du darfst dir nehmen, was du brauchst.
Die Wechselzeit als Rebellion gegen alte Muster
Diese Phase ist nicht nur ein hormonelles Chaos. Sie ist auch ein Statement. Ein „Jetzt erst recht.“ Du hast Jahrzehnte funktioniert, Erwartungen erfüllt, die Zähne zusammengebissen und dich oft an letzte Stelle gesetzt. Hast dich durch Meetings gequält, auf Familienfeiern gute Miene gemacht, hast jahrelang die Wünsche deiner Kinder erfüllt, aber die eigenen Bedürfnisse in die Warteschleife geschoben.
Warum zur Hölle solltest du dich jetzt auch noch dafür entschuldigen, dass du schwitzt, dass dir schwindelig wird oder dass du mal einen Abend für dich brauchst? Die Wechseljahre sind der Moment, in dem dein Körper dir die Quittung ausstellt für all das Übergehen, das Wegdrücken, das Stillhalten in der Vergangenheit.
Und so unbequem das auch ist - genau darin liegt deine Chance. Dein Körper zwingt dich geradezu dazu, radikal ehrlich mit dir zu werden. Zu spüren, wo du dich jahrelang verraten hast. Zu erkennen, dass es nicht Schwäche ist, Grenzen zu setzen, sondern eine verdammte Notwendigkeit. Das ist nicht das Ende, das ist der Beginn von etwas, das wirklich dir gehört. Ein Neuanfang für eine Ich-Zeit.
Deine Entscheidung: Hitzewallung oder Haltung?
Wenn du spürst, dass der Sommer dich innerlich wie äußerlich zum Kochen bringt und du dich immer noch dafür schämst, Grenzen zu setzen, wird’s Zeit. Ich hab dazu ein Mentoring entwickelt: Mentale Selbstverteidigung für Wechseljahre-Rebellinnen. Da geht’s um genau das. Nicht um Schönreden, nicht um Durchhalten. Sondern um kluge Taktiken für heiße Tage und innere Klarheit.




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