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Herbstblues adé – Ernährung, Bewegung, Licht im Herbst

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 10. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
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Du sitzt am Fenster, der Wind zieht durch die Bäume, und dir fallen die Gedanken wie welkende Blätter ins Herz. Es ist nicht bloß die Kühle des Herbstes. Nicht nur das Kürzerwerden der Tage. In dir ist diese Antriebslosigkeit, die sich einschleicht wie eine graue Decke. Du spürst: Das ist der Herbstblues. Die Müdigkeit im Herbst, die einfach bleibt.


Vielleicht rebellierst du – gegen das Müdesein, gegen das Gefühl, nicht genug zu sein. Aber dieser Kampf schlaucht. Denn Müdigkeit ist im Herbst ein Signal, dass dein System Ruhe braucht bzw. in den winterlichen Ruhemodus gleitet.


Was ist der Herbstblues

Der sog. Herbstblues oder Winterblues (auch als „Saisonal Abhängige Depression“ SAD bekannt) ist eine Form der Depression, die im Herbst beginnt und im Frühling oder Sommer wieder verschwindet, also saisonal abhängig ist. Häufige körperbezogene Symptome sind zum Beispiel Heißhunger auf Kohlenhydrate, Gewichtszunahme sowie ein erhöhtes Schlafbedürfnis.

Ein sehr schön passendes, aber optimistisches Gedicht über den Herbstblues hat Michael Jörchel geschrieben: „Herbstmelancholie“.

Vielleicht erkennst du dich wieder?


Warum Herbstblues im Herbst entsteht

  • Die kürzer werdenden Tage bedeuten weniger natürliches Licht. Dein Körper produziert mehr Melatonin – das Schlafhormon – und weniger Serotonin.

  • Temperaturwechsel, weniger Bewegung, oft weniger frische Luft – all das schwächt die Energie.

  • Dazu kommt die Psyche: Gedanken an Dunkelheit, Unsicherheiten, Erwartungshaltungen („ich sollte energischer sein“) verstärken das Gefühl der Müdigkeit.


Die Kombination aus Lichtmangel, hormoneller Dynamik und psychischer Belastung macht den Herbst für viele Frauen zur Zeit, in der sie besonders auf sich hören müssen – statt gegen die Müdigkeit anzukämpfen.


Tipps gegen Herbstblues – wie du Antriebslosigkeit bekämpfst


1. Morgendliches Licht & Lichttherapie nutzen

Setze dich gleich nach dem Aufstehen ans Fenster oder nutze eine Tageslichtlampe. Besonders Frauen reagieren sensibel auf das Zusammenspiel von Lichtmangel und Hormonschwankungen: Serotoninproduktion und Östrogenspiegel hängen eng zusammen, und zu wenig Licht verstärkt die Antriebslosigkeit in Herbst und Winter. Für introvertierte Frauen kann die stille Morgenroutine am Fenster besonders wirksam sein – ohne soziale Reize, nur du und dein Körper im Licht.


2. Ernährung, die wärmt & Hormone unterstützt

Wärmende Mahlzeiten wie Ofengemüse, Linsensuppe oder Haferbrei mit Zimt nähren sind in der kalten Jahreszeit nicht nur Balsam für die Seele, sondern wirken auch stabilisierend auf Blutzucker und Hormone. Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium können helfen, hormonell bedingte Stimmungsschwankungen zu dämpfen. Introvertierte Frauen profitieren von einfachen, achtsamen Essensritualen, die keinen Energieaufwand im Außen erfordern, sondern Ruhe und Selbstfürsorge schenken.


3. Bewegung als sanfter Energieschub

Sanfte Bewegung wie Spaziergänge, Yoga oder Stretching stimuliert die Produktion von Serotonin und Dopamin – Neurotransmitter, die Stimmung und Motivation regulieren. Frauen, deren Hormone die Energie ohnehin schon schwanken lässt, spüren die Wirkung dann besonders gut. Introvertierte können hier auf ruhige, allein ausgeführte Übungen setzen, um den Körper zu aktivieren, ohne sich in sozialen Situationen zusätzlich zu verausgaben.


4. Pausen & Selbstfürsorge zulassen

Gerade introvertierte Frauen neigen dazu, Energie zu sparen oder sich anzupassen – oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse. Hormonschwankungen verstärken Müdigkeit und Reizbarkeit, sodass bewusste Pausen entscheidend werden. Lege kleine, geplante Ruhezeiten ein: Tee trinken, Tagebuch schreiben oder einfach bewusst atmen. Dein Körper sendet Signale, die du ernst nehmen solltest – sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein natürlicher Mechanismus, dich vor Überlastung zu schützen.


Was du wissen solltest: Wach bleiben vs. auf sich hören

Manchmal bist du nicht müde, weil du schwach bist, sondern weil dein Körper dich dringend auf Pause drängt. Rebellisch stark zu sein hilft nichts, wenn du ausbrennst. Die Müdigkeit im Herbst ist ein Ruf: zu lehren loslassen, zu gestalten neu – aber mit sanfter Hand.


Eine aktuelle Untersuchung zur Psychologie der Ruhe zeigt, dass selbst „aktive Pausen“ – also bewusste, wache Erholungsmomente ohne Schlaf – helfen, Körper und Geist zu regenerieren und die Leistungsfähigkeit langfristig zu stabilisieren.


Ruhe ist also kein Stillstand, sondern Teil des natürlichen Rhythmus – und vielleicht der ehrlichste Akt von Selbstführung.


Herbstblues adé oder: dein Weg zur eigenen Energie

Du darfst diesen Herbst fühlen, ohne dich schuldig zu fühlen. Du darfst antriebslos sein, ohne dich zu verurteilen. Aber du musst nicht darin stecken bleiben. Kleine Lichtmomente, achtsame Ernährung, sanfte Bewegung – das sind deine Pflanzen, mit denen du den dunklen Tagen trotzt.


Wenn du Lust hast, tiefer zu schauen, dann ist mein kostenloser Tea Talk dein Raum dafür: gemeinsam in einer Gruppe schauen wir bei einer Tasse Tee, wie wir aus dem Herbstblues herauswachsen können, ohne uns zu überfordern. Hier geht’s zum Tea Talk:



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