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Finanzielle Last in der dunklen Jahreszeit – Wie ich gelassen bleibe

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 7. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
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Es war ein grauer Novemberabend, Regen peitschte gegen die Fensterscheibe, und ich saß mit einer Tasse Tee da, während mein Online-Banking-Fenster mich fast höhnisch anstarrte. Zahlen, die nicht so recht zu meinem Alltag und meinen Wünschen passen wollten. Kennst du das? Dieses Gefühl, dass die persönliche, finanzielle Krise direkt mit am Küchentisch sitzt und sich überlegt, ob sie bald die besseren Plätze beanspruchen darf.


Ich hatte das lange als Schwäche empfunden. Pleite sein – das war für mich das Tabu schlechthin, schlimmer als jede Erkältung, schlimmer als zuzugeben, dass ich manchmal am liebsten alle Termine absagen würde. Tabuthema Geldnot – das gehört in meiner Welt zu den Dingen, über die man schweigt. Bis man irgendwann merkt: Schweigen kostet mehr Energie als Reden.


Wenn Zukunftsängste lauter werden als der eigene Atem

Die dunkle Jahreszeit ist der perfekte Resonanzraum für Zukunftsängste. Plötzlich haben nicht nur die Heizungen, sondern auch die Sorgen Hochsaison. Da ist dieser innere Chor aus „Rechnungen, Inflation, was, wenn…?“, und manchmal möchte ich einfach den Stecker ziehen.


Aber ich habe gemerkt: Meine Gelassenheit hängt nicht davon ab, ob mein Konto prall gefüllt ist. Sie hängt davon ab, ob ich mir erlaube, nicht jeden Gedanken von Panik begleiten zu lassen. Ich habe aufgehört, „Sicherheit“ nur im Kontostand zu suchen. Stattdessen habe ich angefangen, mich auf das zu konzentrieren, was ich tatsächlich steuern kann.


Kluger Umgang mit Geld heißt nicht, nur Verzicht zu üben

Für mich war ein Aha-Moment, dass kluger Umgang mit Geld nicht heißt, jede Freude aus dem Alltag zu streichen. Nein, ich spare nicht, indem ich auf jede Kleinigkeit verzichte. Ich spare, indem ich bewusst wähle: lieber gutes Brot als drei billige Snacks, lieber eine Jacke, die zehn Jahre hält, als jedes Jahr eine neue.


Das sind meine persönlichen „Geld sparen Tipps“: weniger gegen mich selbst kämpfen, mehr in Ruhe investieren. Denn wenn wir uns nur noch selbst kasteien, wird Sparen zur Strafe. Und Strafen halten wir Menschen nie lange durch.


Ein spannender Ansatz dazu ist meiner Meinung nach der Konsumverzicht. Nicht als Selbstkasteiung, sondern als bewusste Entscheidung für weniger Ballast bzw. weniger „Dinge“. Einen ausführlichen Artikel dazu findest du hier: „Konsumverzicht – weniger kaufen, mehr Freiheit gewinnen“.


Warum Pleite-Sein kein Makel ist

Ich glaube, viele Frauen meiner Generation haben ein sehr stilles, sehr schambehaftetes Verhältnis zum Geld. Pleite sein gilt als persönliches Versagen. Dabei ist es oft schlicht eine logische Folge von Entscheidungen, Umständen oder Lebensphasen. Und trotzdem tun wir so, als müssten wir es verstecken.


In Wahrheit bedeutet „pleite“ zu sein meist nicht, dass man gescheitert ist – sondern dass man gerade in einer Übergangsphase steckt. Und oft steckt darin auch ein Weckruf, alte Muster im Umgang mit Geld und Sicherheit zu hinterfragen, statt sich selbst kleinzumachen.


Ich habe für mich beschlossen: Ich rede darüber (das kann ich steuern). Nicht weil es angenehm ist, sondern weil es mich befreit. Jedes Mal, wenn ich das Tabuthema Geldnot auf den Tisch lege, verliere ich ein bisschen von dieser lähmenden Angst. Und gewinne Gelassenheit zurück.


Meine Formel für Gelassenheit in der Finanzdunkelheit

  1. Ich schreibe in meinem Haushaltsbuch auf, was wirklich fällig ist – schwarz auf weiß, keine inneren Dramen. Fixausgaben im Blick.

  2. Ich gönne mir kleine Dinge, die mich innerlich stabilisieren: ein Spaziergang im Tageslicht, Wärme oder Wärmflasche, leckerer Tee, ein Stück Kuchen am Nachmittag.

  3. Ich erinnere mich: Kein Kontostand ist ein Urteil über meinen Wert.


Aber Achtung: das ist kein Heilsversprechen. Es ist eher wie eine Taschenlampe, die reicht, um den nächsten Schritt im Dunkeln zu sehen.


Gelassenheit ist die bessere Währung

Die finanzielle Krise kann kommen, gehen, sich mal größer und mal kleiner machen. Aber was bleibt, ist meine Fähigkeit, mich nicht von ihr verschlucken zu lassen. Vielleicht ist das die wahre Kunst des klugen Umgangs mit Geld: das Drama nicht größer machen, als es ist, und den eigenen Atem wieder hören.


Wenn du gerade das Gefühl hast, dass dich Vorweihnachtsstress, Rechnungen und diese ganzen unausgesprochenen Erwartungen auffressen: Hol dir meinen „Anti-Vorweihnachtsstress-Plan“ im Newsletter. Kein Instant-Reichtum, keine Wunder – nur klare Gedanken, kleine Schritte und ein Stück Gelassenheit.


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