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Die zweite Haut – Wie sich Weiblichkeit verändert, wenn wir weicher werden

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 25. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
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Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf, schaust in den Spiegel und merkst: Du erkennst dich zwar, aber irgendwas ist plötzlich anders. Etwas hat sich verschoben. Nicht nur die Haut, die ein bisschen dünner, ein bisschen trockener geworden ist. Sondern das ganze Gefühl, in diesem Körper zu wohnen.

Und dann kommt diese leise Unsicherheit: Bin das noch ich?


Ich erinnere mich an genau diesen Moment. Ein Wintermorgen. Ich stand mit meinem Cappuccino vor dem Spiegel, der Bademantel ein bisschen zu steif, die Haut darunter ein bisschen zu empfindlich und der Blick zu hart. Mein Kopf kämpfte mit Gedanken wie: „Ich sollte…“, „Ich müsste…“, „Ich darf mich nicht so gehen lassen.“

Aber mein Körper – der hatte längst beschlossen, langsamer zu werden.


Wenn der Körper leiser wird: Angst vor Veränderung?

Wir Frauen in der Mitte des Lebens – wir führen Kriege gegen Veränderungen, die nie Feinde waren.

Wir kaufen Cremes gegen das Altern, suchen Routinen gegen das Unruhige, googeln nach Lösungen für Schlafprobleme in den Wechseljahren.

Doch was, wenn genau das, wogegen wir kämpfen, unsere neue Wahrheit ist?


Ich hatte Angst, weicher zu werden. Körperlich, emotional, in meinen Ansprüchen. Dieses Weichwerden fühlte sich an wie Nachgeben – dabei war es einfach nur ehrlich.

Älter werden akzeptieren bedeutet nicht, aufzugeben. Es heißt, den Kampf gegen das Unvermeidliche zu beenden.

Und diese Entscheidung – nicht mehr dagegen zu sein – war mein erster echter Neuanfang mit Mitte 40.


Erfahrungsbericht: „Plötzlich bremst der Körper“

Vor einiger Zeit las ich den Erfahrungsbericht von Uschi, der mich tief berührt hat.

Sie schrieb:

„Seit einigen Monaten fühlt es sich an, als ob mein Körper mich ständig bremst. … Ich selber fühlte mich mit 52 noch jung und fit genug, einen neuen Beruf zu erlernen.“

Dieser Satz – „Der Körper bremst“ – ist so ehrlich, dass er fast wehtut.


Denn genau das passiert oft, wenn wir versuchen, im alten Tempo weiterzuleben, während in uns längst etwas Neues wachsen will.


Weiblichkeit in Bewegung – älter werden als Akt der Selbstachtung

Wir reden oft davon, Veränderung zu akzeptieren – als wäre das ein rationaler Akt. Aber Akzeptanz ist auch körperlich. Sie passiert in Momenten, in denen du die neue Schwerkraft deines Körpers spürst und sagst: „Okay. Das bin jetzt ich.“


In meiner Philosophie des "Widerstands in Würde" geht es nicht darum, jugendlich zu bleiben, sondern aufrecht.

Unsere Weiblichkeit zu stärken bedeutet, sie aus der Anpassung zu befreien.

Die alte Haut, die wir verlieren – das ist die, die gefallen wollte, die perfekt funktionieren sollte.

Ich habe irgendwann begriffen: Wenn sich die Haut verändert, verändert sich auch, wie wir uns selbst behandeln dürfen. Sanfter. Wahrhaftiger. Ohne Leistung.

Als eine stille Form von Stärke.


Neues Lebenskapitel beginnen: Die zweite Haut als Symbol für Reife

Vielleicht kämpfst du gerade selbst gegen das, was sich verändert.

Vielleicht erschreckt es dich, wie anders sich Nähe anfühlt, wie Schlaf unruhig wird, wie das Spiegelbild fremd scheint.

Ich bin der Meinung: das kein Zeichen von Verfall, sondern von Neubeginn.

Ein neues Lebenskapitel beginnen heißt manchmal, einfach still dabei zu sitzen und zu sagen: „Ich bin hier. Auch in dieser neuen Haut.“

Vielleicht liegt genau darin die eigentliche "stille Rebellion":

Nicht dich zu verbessern, sondern dich nicht mehr verstecken zu müssen.


Rückkehr zu Ruhe und Würde

Der Winter hilft mir dabei, mich an dieses Weichwerden zu gewöhnen.

Ich sehe, wie die Natur ihre alte Haut abwirft – ohne Drama, ohne Hast.

Sie weiß: Nach dem Loslassen kommt das Ruhen. Und erst dann das Neue.

Vielleicht ist das unsere Aufgabe in dieser Lebensphase: uns selbst würdevoll sanft werden zu lassen, im Umgang mit uns selbst.


Wenn du spürst, dass du zwischen „alten Erwartungen“ und „neuer Weichheit“ festhängst – dann bist du mitten im Übergang. Ich begleite Frauen genau in diesem Moment: raus aus dem Funktionieren, rein in die Ruhe.

Schau gerne hier vorbei:


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