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Die Kunst, nichts zu leisten – und trotzdem wertvoll zu sein

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 26. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit
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Neulich rief mich eine Freundin an. Ihre Stimme klang halb trotzig, halb schuldig: „Weißt du, ich liege manchmal einfach zwei Stunden auf dem Sofa, lese ein Buch – und dann sagt mein Freund: Du bist aber faul.


Sie lachte, aber zwischen den Worten hing dieses kleine Dilemma in der Luft. Dieses Gefühl, dass man etwas „leisten“ muss, um wertvoll für die Partnerschaft oder Gesellschaft zu sein. Als würde Sofa-Liegen automatisch in die Kategorie „Arbeitslos und nutzlos“ fallen.


Ich musste grinsen. Denn wer jemals stundenlang lesend auf dem Sofa lag, weiß: Das kann das reinste Abenteuer für die Seele sein. Und trotzdem nagt dieses schlechte Gewissen, wenn wir einfach mal „nichts“ tun.


Warum „nichts tun“ nicht gleich „nichts wert“ bedeutet

Die große Lüge unserer Zeit ist, dass nur Produktivität zählt. Dass man ständig beweisen muss, dass man gebraucht wird, Geld verdient, immer im Rennen teilnimmt. Dabei ist nichts tun und glücklich sein eine ziemlich übersehene Disziplin.


Wir sind darauf konditioniert, dass Stillstand mit Scheitern gleichgesetzt wird. Dass Pausen bedeuten, den Anschluss zu verpassen. Und wenn man sich traut, eigene Grenzen ohne schlechtes Gewissen zu setzen, fühlen sich andere schnell herausgefordert.


Dabei steckt die wahre Kunst oft genau im Gegenteil: im Nichtstun. Im stillen Sein. In den Stunden, in denen kein Kalender schreit, kein To-do nervt und kein Chef uns bewertet. Die Psychologie Heute schreibt dazu: Pausen sind keine Zeitverschwendung, sondern eine notwendige Quelle von Kreativität und innerer Ruhe.


Sofa-Zeit ist keine Faulheit, sondern Selbstfürsorge

Meine Freundin erzählte weiter: „Ich merke dann, wie mein Kopf zur Ruhe kommt. Aber gleichzeitig fühle ich mich wie eine Schmarotzerin.“


Kennst du das? Dieses Gefühl, dass Ruhezeiten sofort als Schwäche oder Luxus abgestempelt werden?

Doch wenn wir ehrlich sind: Wer regelmäßig Pausen macht, kann klarer denken, fühlt sich mehr bei sich selbst – und stärkt sein Selbstwertgefühl auf eine nachhaltige Art.


Man könnte sagen: Das Sofa ist der bessere Coach. Kein „Höher-schneller-weiter“, sondern leises Sortieren, inneres Aufräumen, Auftanken. Und ja, auch das ist ein Beitrag zur Gesellschaft. Denn entspannte Menschen sind weniger reizbar, weniger aggressiv und bringen mehr echte Präsenz mit.

Eine Studie der Universität Zürich zeigt, wie wichtig kleine Erholungsinseln für unser psychisches Gleichgewicht sind.


Gesellschaftlicher Wert jenseits von Lohnzetteln

Wir leben in einer Kultur, die Leistung in Geld misst. „Wenn du nicht arbeitest, bist du nichts wert“ – dieses Narrativ hängt uns in den Knochen.

Aber stell dir vor, all die Care-Arbeit würde morgen einfach ausfallen: niemand pflegt Angehörige, niemand hört Freundinnen zu, niemand backt Kuchen für Nachbarn. Was dann?


Plötzlich merken wir: Der Wert für die Gesellschaft liegt nicht in Excel-Tabellen, sondern in echter Verbindung. Und genau da beginnt die Rebellion: sich selbst zu erlauben, wertvoll zu sein, auch wenn man nicht im Akkord ackert.


Der Selbstwert ist nicht an äußere Leistung gebunden ist, sondern an die Fähigkeit, sich selbst anzunehmen.


Grenzen setzen – der stille Aufstand

Zurück zu meiner Freundin. Ich sagte ihr: „Vielleicht ist dein Sofa einfach dein Trainingslager. Nicht für Sixpack-Muskeln, sondern für innere Klarheit.“


Denn jedes Mal, wenn du dich traust, dir diese Zeit zu nehmen, ohne dich zu rechtfertigen, wächst eine Art unsichtbarer Muskel. Der Muskel, der dich befähigt, deine Bedürfnisse klar zu kommunizieren und dich abzugrenzen.


Und je öfter du das tust, desto mehr wird es Teil deines Selbstverständnisses. Du lernst, dir selbst zuzuhören. Und das ist kein kleiner Luxus, sondern eine Art stille Revolution gegen das ständige Funktionieren.


Wie du dein Selbstwertgefühl wirklich stärkst

Das Geheimnis liegt nicht darin, dich noch härter anzutreiben, sondern dir selbst die Erlaubnis zu geben, einfach da zu sein.

Sofa-Stunden, Spaziergänge ohne Ziel, Tage ohne Plan – das alles ist kein Beweis für „Versagen“, sondern für Mut. Mut, der Welt nicht immer gefallen zu wollen.


Wenn du beginnst, dich nicht mehr über Leistung zu definieren, sondern über deine innere Ruhe, dein Lächeln nach einer stillen Stunde, dein klares „Nein“ – dann wirst du merken: Dein Selbstwertgefühl steigern heißt, dich selbst ernst zu nehmen.


Fazit: Dein Wert braucht kein To-do-Häkchen

Vielleicht, liebe Leserin, ist es Zeit, die Kunst des Nichtstuns nicht mehr zu verstecken. Sondern stolz zu leben. Denn dein Wert hängt nicht an deiner Leistung, sondern daran, dass du du bist.

Und wenn dich das nächste Mal jemand „faul“ oder ähnliches nennt, dann sag einfach: „Nein, ich trainiere gerade meinen Wert. Und zwar auf dem Sofa.“


Bist du bereit?

Wenn du lernen willst, wie du diese Kunst des Nichtstuns in deinem Alltag verankerst, ohne Schuldgefühle und mit klaren Grenzen, dann könnte mein Programm Mentale Selbstverteidigung & Stille Neuanfänge genau das Richtige für dich sein. Zum Kennenlernen kannst du mich und andere Rebellinnen erst einmal im kostenlosen Tea Talk treffen:




Oder du schreibst mir in die Kommentare, ob Du „Sofa-Rebellin“ oder „Pausen-Profi“ bist. Ich bin Fraktion „Sofa-Rebellin“! ;)

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