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Die Kraft der kleinen Herbstfluchten

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 28. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit
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Es gibt diese Tage im Herbst, an denen die Welt sanfter wird. Du läufst durch raschelnde Blätterhaufen, sammelst bunte Fundstücke wie kleine Erinnerungen an dich selbst, und irgendwo zwischen heißem Tee und kühler Luft spürst du: Jetzt darf alles langsamer werden.


Der Herbst fordert dich nicht heraus – er lädt dich ein.

Zum Atmen. Zum Loslassen. Zum Innehalten.

Und vielleicht merkst du genau in diesen stillen Momenten, dass die Kraft der kleinen Herbstfluchten nichts mit Weglaufen zu tun hat – sondern mit Ankommen. Bei dir.


Warum du keine große Reise brauchst, um bei dir anzukommen

Viele Frauen glauben, dass Erholung ein langes Wochenende im Spa oder eine Woche Auszeit im Wald bedeutet. Aber ehrlich: Wann soll das stattfinden?

Die meisten von uns jonglieren mit Kalendern, die keinen weißen Fleck mehr kennen.


Das Paradoxe ist: Je mehr wir nach Erholung suchen, desto erschöpfter fühlen wir uns. Weil auch Ruhe mittlerweile eine Aufgabe geworden ist. Doch Ruhe im Alltag ist kein Luxusprodukt – sie ist eine Form von mentaler Selbstverteidigung.

Die kleinen Herbstfluchten sind kein Rückzug aus dem Leben, sondern eine Rückkehr zu dir selbst. Es geht nicht darum, alles stehen und liegen zu lassen, sondern darum, kurz still zu stehen.


Was dich davon abhält, dich auszuruhen

Wenn du ehrlich bist, gibt es da eine Stimme in dir, die sich meldet, sobald du langsamer wirst. Sie klingt vernünftig, pflichtbewusst, vielleicht ein bisschen sarkastisch: „Na klar, jetzt einfach nichts tun – und wer macht dann den Rest?“


Diese Stimme ist der Grund, warum viele Frauen Erschöpfung für Schwäche halten. Aber weißt du, was wirklich schwach macht? Das ständige Wegreden von Bedürfnissen. Das Ignorieren des Körpers, bis er dich zum Pausieren zwingt.

Deine kleine Herbstfluchten sind also kein Zeichen von Faulheit, sondern von Selbstachtung. Sie sind eine Entscheidung gegen das Dauerfunktionieren.


Die Kraft der Alltagsfluchten

Manchmal braucht es keine großen Veränderungen, sondern kleine, kluge Fluchten:

  • Ein Hörbuch hören, das dich in eine andere Welt versetzt.

  • Einen Spaziergang machen, ohne Ziel – nur, um die herbstlichen Geräusche zu hören.

  • Eine Stunde früher ins Bett gehen, nicht weil du müde bist, sondern weil du es darfst.

  • Eine Tasse Tee trinken, als wäre sie eine heilige Handlung.


Wenn du tiefer in solche kleinen Fluchten eintauchen willst, probier einmal Waldbaden im Herbst – das Rascheln des Laubs, der würzige Duft des Waldes und das goldene Licht helfen, dein Nervensystem herunterzufahren. Ein wunderbarer Einstieg ist dieser Artikel: „Herbst-Tipp: Waldbaden stärkt nachgewiesen das Immunsystem“.


Die Kraft der Alltagsfluchten wirkt leise, aber tief. Sie holt dich zurück in den Moment und gibt dir Ruhe, wenn du dich selbst wieder im Alltagsstress verlierst.


Rückzug im Herbst – keine Flucht, sondern Heimkehr

Der Herbst selbst ist eine Einladung.

Die Natur zieht sich zurück, ohne sich zu rechtfertigen.

Die Bäume lassen los, ohne zu erklären, warum.

Du darfst das auch.

Rückzug im Herbst ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Rhythmus.

Wer sich ausruht, macht Platz für Neues.

Es geht nicht um Stillstand, sondern um Selbstführung – darum, wieder zu spüren, was du brauchst, bevor du reagierst.

Dieses Ausruhen im Alltagsstress ist kein Rückzug von der Welt, sondern ein Schritt hin zu innerer Autorität.


Ausruhen im Alltagsstress – oder: Wie du dir selbst wieder zuhörst

Vielleicht spürst du manchmal, wie du innerlich brennst – aber nicht vor Leidenschaft, sondern Überhitzung. Das ist der Moment, an dem du lernen darfst, dich selbst zu schützen. Nicht mit noch mehr To-dos, sondern mit Stille.


Manchmal braucht dein System keine Motivation, sondern Entlastung. Erst wenn du aufhörst, dich selbst zu überholen, kann dein Körper nachkommen. Wenn du dich mal ausruhst, geht die Welt nicht unter. Sie dreht sich einfach langsamer. Das ist die wahre Kraft der kleinen Herbstfluchten: Sie machen dich wieder fähig, zu fühlen, statt zu funktionieren.


Wenn du spürst, es reicht.

Wenn du gerade an dem Punkt bist, an dem du sagst: „Ich kann nicht mehr so weitermachen“ – dann ist das kein Scheitern. Das ist dein System, das sich zurückmeldet.

Ich begleite Frauen dabei, genau an diesem Punkt den Schalter umzulegen: weg vom Durchhalten – hin zu mentaler Selbstverteidigung, Würde und leisen Neuanfängen. Wir treffen uns ein Mal im Monat online zum Tea Talk:


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