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Bedeutung des Monats der Frauengesundheit: was du ab 45 wissen musst

  • Autorenbild: S.T.
    S.T.
  • 1. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit
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Es begann an einem grauen Vormittag im Wartezimmers meines Arztes. Ich saß da, und meine Gedanken kreisten um die Hitzewallungen, Stimmungswechsel, das plötzliche Herzrasen und die Frage, ob ich mich langsam verrückt mache. Neben mir: stapelweise Hochglanzhefte über Kinderwunsch, Schwangerschaft und Rückbildung. Alles wichtig – aber nichts davon passte zu meinem Leben gerade. Mein Blick suchte nach Antworten, doch ich merkte: Frauengesundheit ab 45 scheint in vielen Praxen noch immer eine Fußnote zu sein.


Und genau da setzt der Monat der Frauengesundheit an. Er existiert nicht, weil Frauen so ein „Sonderding“ brauchen, sondern weil ein ganzer Lebensabschnitt systematisch unterschätzt wird. Frauen über 45 sind nicht „fertig“, sondern stehen mitten im Leben. Das Problem: ihre körperliche Realität – hormonelle Umstellungen, neue Risiken, alte Glaubenssätze – wird oft unter den Teppich gekehrt.


Warum es einen Monat der Frauengesundheit gibt

Ganz nüchtern gesagt, weil Ärzt:innen, Politik und Gesellschaft bis heute eher die reproduktive Phase einer Frau ernst nehmen. Zyklus, Schwangerschaft, Verhütung – ja. Aber die Phase der Gesunderhaltung in den Wechseljahren? Eher Schweigen. Der Monat der Frauengesundheit macht sichtbar, dass es nicht reicht, Hitzewallungen als „normal“ abzuwinken oder Stimmungsschwankungen mit „stell dich nicht so an“ abzufertigen.


Es geht um Aufklärung, um Prävention und darum, die Stimme von Frauen in der Lebensmitte lauter werden zu lassen. Und weil du vielleicht gerade selbst spürst, dass dein Körper nicht mehr nach den alten Regeln funktioniert, habe ich dir hier die 5 wichtigen Themen der Frauengesundheit ab 45 aufgeschlüsselt.


1. Hormone: Freund und Feind zugleich

Deine Hormone machen keine lineare Abwärtsfahrt, sie fahren Achterbahn. Mal zu viel Östrogen, mal zu wenig Progesteron – und dein Nervensystem tanzt Samba. Schlafprobleme, Migräne, Hitzewellen sind typische Begleiter. Worauf in den Wechseljahren zu achten ist: nicht alles als „Psycho-Problem“ abstempeln, sondern hormonelle Zusammenhänge prüfen lassen. Bluttests, Geduld und eine Ärztin, die dich ernst nimmt, sind hier entscheidend.


2. Knochengesundheit: Unsichtbare Stabilität

Die stille Gefahr: Osteoporose. Ab 45 beginnen die Knochen unmerklich an Dichte zu verlieren. Ein Thema, das selten auf der Prioritätenliste steht – bis der erste Bruch passiert. Mein Tipp: die Knochendichte messen lassen, Vitamin D und Calcium checken, Bewegung einbauen. Keine knallharte Fitnesspflicht, aber regelmäßige Belastung, die Muskeln und Knochen fordert. Der Muskelaufbau in den Wechseljahren stärkt die Muskulatur, die die Knochen stützt, und regt gleichzeitig die Knochendichte an – das reduziert das Risiko für Osteoporose und Frakturen. Starke Muskeln wirken wie ein Schutzschild für deine Knochen.


3. Herz-Kreislauf: Mehr Risiko, weniger Aufmerksamkeit

Viele denken: Herzinfarkt = Männersache. Falsch. Frauen in den Wechseljahren holen bei den Risiken auf, auch weil Östrogen als Schutzfaktor nachlässt. Ein Herzinfarkt bei Frauen zeigt sich oft nicht mit dem berühmten Brustschmerz, sondern mit diffusen Symptomen: Atemnot, Übelkeit, Müdigkeit. Deshalb wichtig: Blutdruck im Blick behalten, Cholesterinwerte kennen, ernst nehmen, wenn du dich „nicht normal“ fühlst.


4. Sexualität und Intimität: Mehr als ein Tabu

Ja, die Libido kann schwanken. Ja, Scheidentrockenheit ist ein Thema. Aber das bedeutet nicht, dass Lust oder Intimität ab 45 beendet sind. Oft sind es kleine medizinische oder praktische Schritte, die helfen, wie lokale Östrogentherapie, Gleitmittel, Gespräche über Erwartungen. Wichtig: nichts runterschlucken, sondern offen ansprechen – auch wenn es Mut braucht.


5. Mentale Gesundheit: Zwischen Nebel und Klarheit

Du bist nicht „überempfindlich“, wenn du dich plötzlich ängstlicher fühlst oder Konzentration und Stimmung schwanken. Hormonelle Umstellungen greifen ins Nervensystem ein, der gesellschaftliche Druck tut sein Übriges (auch dein eigener). Mentale Selbstverteidigung ist hier Gold wert: klare Grenzen, Pausen ohne Schuldgefühle, und gegebenenfalls therapeutische bzw. persönliche Unterstützung.


Wenn Körper und Kopf vernachlässigt werden

Ein Aspekt, über den viel zu wenig gesprochen wird: was passiert, wenn die Gesundheit in den Wechseljahren nicht ernst genommen wird? Studien zeigen, dass unbehandelte hormonelle Veränderungen das Risiko für Depressionen deutlich erhöhen können – besonders bei Frauen mit starker Stressbelastung (Harvard Medical School, 2021). Das hat nichts mit „Schwäche“ zu tun, sondern mit der biologischen Realität: sinkendes Östrogen wirkt direkt auf Serotonin und Dopamin, also die Botenstoffe für Stimmung und Antrieb. Wird das übersehen, kann aus einem „Ich bin oft erschöpft“ eine handfeste Depression werden.


Dazu kommt eine stille, aber zerstörerische Erfahrung vieler Frauen. Das Gefühl, ab Mitte 40 unsichtbar(er) zu werden. Gesellschaftlich, in Partnerschaften, manchmal sogar in der eigenen Familie. Diese Unsichtbarkeit ist nicht nur eine Frage des Egos, sondern wirkt messbar auf die Psyche. Eine Untersuchung der University of Melbourne (2020) zeigte, dass Frauen in den Wechseljahren, die sich gesellschaftlich weniger wertgeschätzt fühlen, ein deutlich höheres Risiko für Angststörungen und soziale Rückzüge entwickeln.


Meine Botschaft ist klar: worauf in den Wechseljahren zu achten ist, geht über Hitzewallungen hinaus. Es geht darum, Körper und Kopf im Blick zu behalten – weil Vernachlässigung langfristig nicht nur schmerzt, sondern auch krank machen kann.


Frauengesundheit ab 45 ist mehr als ein Nebenschauplatz

Der Monat der Frauengesundheit ist also ein Reminder, dass Frauen jenseits der 45 nicht unsichtbar sind. Er macht deutlich, wie wichtig es ist, dass du dich ernst nimmst – und dich nicht abspeisen lässt. Frauen in diesem Alter bringen Erfahrung, Wissen und emotionale Intelligenz in Familien, Unternehmen und Gesellschaft ein – oft unsichtbar, aber unverzichtbar. Sie sind Mentorinnen, Entscheiderinnen, kreative Köpfe und stille Stützen, deren Beiträge die soziale und wirtschaftliche Landschaft prägen. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sind deshalb nicht nur privat relevant, sondern ein gesellschaftlicher Gewinn. Jede Frau, die sich jetzt Zeit nimmt, auf sich zu achten, stärkt damit nicht nur sich selbst, sondern auch das Umfeld.


Wenn du spürst, dass du Orientierung brauchst, aber keine Lust hast auf esoterische Manifestationssprüche oder leere Ratgeberfloskeln: Hier beginnt dein Raum für stille Neuanfänge. Mentale Selbstverteidigung, Wissen und ein klarer Blick auf dich selbst sind der erste Schritt.


Hol dir jetzt Impulse für deine Gesundheit in den Wechseljahren, z.B. in meinem kostenlosen Tea Talk – und finde heraus, wie du dich wieder spüren kannst, ohne dich rechtfertigen zu müssen.



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