Angst vorm Urlaub: Warum Auszeiten oft eher Stress sind - und was wirklich hilft
- S.T.
- 15. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Urlaub. Für die einen bedeutet das Sonnenuntergänge, Gin Tonic und dieses alberne Foto mit den Füßen im Sand. Für dich? Erstmal Magengrummeln. Nicht, weil du keinen Urlaub willst, sondern weil dieses Wort Erwartungen weckt, die sich für dich anfühlen wie zu enge Shirtärmel bei 30 Grad.
Warum du Angst vorm Urlaub hast
Denn was keiner sagt: Angst vorm Urlaub gibt’s. Gerade für Frauen wie dich, die eh schon auf dem Zahnfleisch laufen. Die seit Monaten von zum Beispiel Wechseljahres-Symptomen durchgeschüttelt werden, nachts wachliegen, tagsüber funktionieren. Für sie bedeutet Urlaub nicht automatisch Erholung. Sondern fremde Orte, fremde Leute, fremde Erwartungen.
Plötzlich sollst du gut gelaunt sein, mit anderen schnacken, vielleicht sogar was Neues ausprobieren. Wandertour hier, Weinfest dort, Sightseeing, weil man das halt macht. Und wenn du’s nicht schaffst? Kommt sie wieder: die Angst. Dass du auffällst. Dass du wieder zu empfindlich bist. Dass du den anderen die Stimmung versaust. Oder, weil du mit fremden Menschen reden sollst.
Wenn der eigene Kopf der schlimmste Mitreisende ist
Für dich ist der Gedanke an zwei Wochen in einer Gruppe der blanke Horror? Du weißt, wie schnell deine Stimmungsschwankungen dich überrollen können… Wie ein Tag, der gut anfängt, plötzlich kippt. Wie dieses diffuse Unwohlsein, das sich nicht greifen lässt, dir den Boden unter den Füßen wegzieht.
Alleine fahren? Klingt nach Freiheit, fühlt sich aber auch nach Einsamkeit an. Denn in diesen Momenten hockt der eigene Kopf mit im Koffer. Mit all den Stimmen, die sagen: „Du bist komisch. Du stellst dich an. Du versaust dir selbst alles.“
(Spoiler: ich habe mittlerweile gelernt, wie ich mir selbst einen sehr schönen Urlaub vorbereiten und genießen kann. Das kannst du auch!)
Der Kraftort liegt nicht im Prospekt
Die Wahrheit, die du wahrscheinlich viel zu selten hörst: Du musst dich nicht zum dauerstrahlenden Urlaubsmenschen verwandeln. Du darfst dir deinen eigenen Kraftort des Urlaubs suchen. Und der liegt selten am Pool mit zehn anderen oder beim Gruppen-Dinner. Vielleicht ist es der Waldweg abseits der Touristenpfade. Der kleine Buchladen mit den krummen Regalen. Oder das Frühstück allein auf dem Balkon, während die anderen noch schlafen.
Dein Kraftort muss also nichts Großes sein. Entscheidend ist: Dort fragt dich keiner was. Dort darfst du du sein, mit allem, was gerade da ist. Ein Ort, an dem du weder leisten noch erklären musst. Und an dem du am besten auch keine Menschen antriffst.
Wenn du an einem Ort sitzt und spürst, dass dein Atem ruhiger wird, dein Nacken weicher und der Druck ein Stück abfällt - dann bleib genau da. Dein Körper weiß, was dir guttut, oft bevor dein Kopf es erlaubt.
Angst lässt sich nicht wegplanen - aber mitnehmen
Die Angst vorm Urlaub verschwindet nicht, nur weil du wegfährst oder auf der Couch sitzen bleibst. Aber du kannst lernen, sie mitzunehmen, ohne dass sie dir alles verhagelt. Setz sie neben dich an den Tisch im Café. Gib ihr einen Platz auf der Parkbank. Sag ihr: „Du darfst mit, aber du bestimmst hier nichts.“
Ein Kraftort erinnert dich daran, dass du selbst in chaotischen Momenten die Kontrolle über deine Reaktion behältst - nicht über alles, aber über deinen nächsten Schritt.
Dein Sommer. Dein Ort. Dein Tempo.
Du brauchst keinen perfekten Urlaub. Du brauchst mentale Selbstverteidigung für diese Auszeiten. Ehrliche Strategien gegen den inneren Druck, das schlechte Gewissen und die Angst vor Kontrollverlust.
Wenn du dich darin wiedererkennst: In meinem Mentoring „Mentale Selbstverteidigung für Rebellinnen“ lernst du genau das. Wie du mit deinen Ängsten unterwegs klarkommst, dir Kraftorte schaffst und endlich Urlaub machst, der deiner Seele wirklich guttut.
Oder schreib mir in die Kommentare, ob du Team „Alleinsein genießen“ oder Team „Lieber doch zuhause“ bist. Ich bin mittlerweile Team „Ein Hoch auf den Urlaub alleine!“




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